Historischer Spaziergang
durch San José
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Historischer Spaziergang durch San José
Die Besiedlung des heutigen San José nahm mit einer Kernsiedlung gegen Mitte des 16. Jahrhunderts ihren Anfang. Dieses Gebiet war als Valle de Aserrí bekannt und bestand aus einer ausgedehnten Savanne natürlichen Graslands, in einer Höhe zwischen 1.100 und 1.250 Metern über dem Meeresspiegel. Die Gegend wird von den Flüssen Tiribí, Torres, María Aguilar und Ocloro bewässert.
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San José
San José
Der Bau einer Kapelle im Jahr 1737 in Boca del Monte bestimmte die spätere Konsolidierung der Ansiedlung. Die Kapelle wurde 1738 dem Heiligen Josef geweiht.
1776 wurde eine neue Kirche aus Adobe gebaut, die im Laufe der Zeit zur Kathedrale der Hauptstadt werden sollte. 1783 zählte Boca del Monte laut einer Volkszählung 4.869 Menschen im Zentrum, die in Wohnvierteln und benachbarten Dörfern angesiedelt waren: 577 Spanier, 3.664 Mestizen und 628 Mulatten.
Der Tabakanbau, der in der Umgebung von San José um die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts begann, schuf ein gewisses Kapital, das eine größere wirtschaftliche Entwicklung ermöglichte und die politische Rolle von San José stärkte. Im Jahr 1813 erzielte der Repräsentant Priester Florencio del Castillo nach erfolgreichen Verhandlungen vor den Gerichten von Cádiz die Verleihung des Stadttitels für San José.
Am 15. September 1821 machte sich Costa Rica von Spanien unabhängig und provozierte damit im Land einen Kampf zwischen den vier wichtigsten Städten des Zentral-Tals San José, Alajuela, Heredia und Cartago um den Hauptstadtstatus. Diese Situation führte zu zwei bewaffneten Konflikten: dem Krieg von Ochomogo 1823 und dem Krieg der Liga 1835. Schließlich wurde San José zur Hauptstadt des Staates ernannt.
Am folgenden Bauboom wirkten hervorragende ausländische Architekten mit, wie Franz Kurtze, Ludwing von Shamier und Franz Rohrmoser, die den Bau der bedeutendsten Gebäude der Epoche leiteten.
1. Gebäude Unserer Lieben Frau von Zion (Nuestra Señora de Sión)
Avenida Central und 1, Calle 17 und 19
1879 kamen auf Bitte des Generals Tomás Guardia Schwestern vom Orden von Zion nach Costa Rica, um sich in der Stadt Alajuela der Bildungsarbeit zu widmen. 1880 zogen sie nach San José um, wo sie zwischen 1883 und 1887 eine Schule für Mädchen errichteten sowie das Nonnenkloster der Kongregation. Die Gebäudegruppe weist einen neoklassisch beeinflussten Stil auf, der heute sehr viel von seiner ursprünglichen historischen Art verloren hat.
Die Schulpavillons und das Kloster wurden aus auf Steinsockel gesetzten Ziegelsteinen gebaut, die Kapelle aus Stahlbeton mit Bogengewölbe. Pedro Albertazzi war für alle Arbeiten zuständig. Die Schule spielte eine wichtige Rolle in der weiblichen Ausbildung dieser Epoche. 1960 wurde das Colegio de Sión in den Kanton Moravia verlegt und der Besitz ging 1969 an den Staat über, der dort verschiedene öffentliche Büros einrichtete, die gegenwärtig Teil des costaricanischen Parlaments sind.
2. Parlament (Asamblea Legislativa)
Avenida Central und 1, Calle 15.
In der Dekade von 1920 stiftete Cristina Castro, verwitwete Kieth, diesen Besitz dem Fonds der Katholischen Kirche, damit an diesem Ort eine Kirche gebaut werde. Doch 1927 genehmigte der Präsident Ricardo Jiménez den Bau nicht, unter Verweis auf die Nähe zu der Kaserne Bellavista. 1939 kaufte der Präsident León Cortés Castro das Grundstück von der Kurie, um dort die Residenz des Präsidenten zu erbauen. Im selben Jahr begannen die Arbeiten nach dem neokolonialen Entwurf des Architekten José María Barrantes. Der Bau des Gebäudes aus Beton mit einem Dachstuhl aus Eisen erlitt ernsthafte Verzögerungen aufgrund des Mangels an Zement und anderen Materialien während des Zweiten Weltkriegs. Erst 1957 wurde der Bau abgeschlossen. Statt als Residenz für den Präsidenten diente es nun dem Parlament.
Tel.: 2243-200, Webseite: www.asamblea.go.cr
3. Blaues Schloss (Castillo Azul)
Avenida Central, Calle 17
Diese neoklassisch beeinflusste prächtige Residenz wurde 1908 von dem Anwalt und angesehenen Politiker Máximo Fernández gebaut. 1914 wurde das Wohnhaus zur Einrichtung der Residenz des Präsidenten an den Staat vermietet. In der Zeit von 1914 bis 1923 wohnten die Präsidenten Alfredo González Flores, Federico Tinoco Granados, Francisca Aguilar Barquero und Julio Acosta García darin. Im Jahr 1923 wurde es zur Aufnahme der nordamerikanischen Gesandtschaft an die Regierung der Vereinigten Staaten verkauft. 1954 erwarb es Dr. Carlos Manuel Gutiérrez Cañas, 1989 wurde es schließlich dem Parlament überlassen, als Sitz des Legslativrats.
Das Castillo Azul wurde aus Stahlbeton gebaut und zeichnet sich durch seine Ausführung, den guten Geschmack und die Qualität der Materialien aus. Die Pläne und technischen Angaben erstellte Casa Hennebique aus Paris, geleitet wurden die Arbeiten von dem Bauunternehmer Alfredo Andreoli. Über den Ursprung des Namens Castillo Azul gibt es zwei Versionen: Die erste besagt, dass die Fahne der politischen Partei von Máximo Fernández diese Farbe hatte. Die zweite basiert darauf, dass die Residenz eine blaue Glaskuppel besaß, die 1932 bei dem als “El Bellavistazo” bekannten Militäraufstand zerstört wurde.
Tel.: 2243-2545, Büro für Öffentlichkeitsarbeit, Webseite: www.asamblea.go.cr
4. Nationalmuseum von Costa Rica
Avenida Central und 2, Calle 15 und 17
1870 erbaute der deutsche Naturalist Alexander von Frantzius seine Residenz an einem Ort, der wegen des Panoramas der Stadt San José als Buenavista bekannt war. 1876 wurde das Gebäude von Mauro Fernández erworben. Von 1910 bis 1914 stand das Bauwerk leer, nachdem es von der Regierung von Alfredo González Flores gekauft wurdew, um es in eine Kaserne umzuwandeln. 1917 setzte Federico Tinoco den Bau fort.
Zwischen 1928 und 1932 wurde die Umwandlung zur Militärkaserne abgeschlossen. Die Kaserne Bellavista verschwand als Institution mit der Abschaffung des Heeres durch Verfassungsentscheid im Jahr 1949 und das Gebäude wurde zum Sitz des Nationalmuseums.
Das Museum stellt einen Teil seiner Sammlungen in zwei Sälen aus, eine über präkolumbische Geschichte und die andere über die Geschichte von Costa Rica.
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 8:30 – 16:30 Uhr. Montags geschlossen.
Tel.: (506) 2257-1433, Webseite: www.museocostarica.go.cr
5. Platz der Demokratie (Plaza de la Democracia)
Avenida Central und 2, Calle 13 bis und 15
Eingeweiht am 7. November 1989, im Beisein des amerikanischen Präsidenten. Der Anlass der Feierlichkeiten war das hundertjährige Jubiläum der politischen Ereignisse von 1889, in denen das Volk die Anerkennung der Wahl von José Joaquín Rodríguez als Präsidentschaften der Republik forderte. Die Feierlichkeiten wurden auch “Das hundertjährige Jubiläum der Demokratie” genannt.
Der Entwurf des Platzes kommt dem Architekten Edwin Villalta zu. Eines seiner Ziele war die Verbesserung der Ansicht der Westfassade des Nationalmuseums. Das Projekt rief durch den Abriss einiger als kulturelles Erbe geltender Residenzen, die an diesem Ort standen, Kritik hervor.
6. Methodistenkirche (Templo Metodista)
Avenida Central, Calle 9 und 11
Am 26. April 1917 beschloss das Missionsdirektorium der Bischöflichen Methodistischen Kirche mit Sitz in Mexiko, sein Missionswerk in Costa Rica zu beginnen. Deshalb reiste Reverend Miller in das Land und erwarb 1919 einen Besitz am Fuß der Cuesta de Moras, die zum katalanischen Klub gehörte. Dort stand für einige Zeit die baptistische Erlöserkirche (Templo Bautista El Redentor), bis 1940 die neue Kirche aus Ziegelsteinen mit Zementputz gebaut wurde.
Tel.: (506) 2236-2171
7. Die Kirche Nuestra Señora de la Soledad
Die Kirche Nuestra Señora de la Soledad mit deren Errichtung man Mitten des 19. Jahrhunderts, inmitten des lebhaften Zentrums, im Südosten der Stadt, anfing, handelt sich um ein besonderes Gebäude aus festem Mauerwerk mit barockem Einfluss. Einige, wenige Gebäudeteile aus dem 19. Jahrhundert sind bis heute erhalten geblieben.
8. Die Statue von Dr. Rafael Angel Calderón Guardia
(Plaza de las Garantías Sociales) 1900 – 1970
Calderon Guardia war Arzt, Gemeinderat und Abgeordneter des Kongresses. Im Jahre 1940 wurde er zum Präsidenten der Republik gewählt. Einige bedeutende, soziale Reformen dieser Zeit wurden in seiner Amtszeit durchgesetzt. Nach einem Wahlbetrug kam es unter seiner Führung zu einem bewaffneten Konflikt. Danach lebte Calderon Guardia 14 Jahre lang im Exil. Im Jahre 1974 wurde er posthum für die Verdienste um das Vaterland geehrt.
9. Die Hochschule für Señoritas
Die höhere Mädchenschule wurde im Jahr 1888 gegründet und gehört zu den ersten Gebäuden des Staates. Die Errichtung war mit dem Ziel der Erstellung eines höheren Lehrplans verbunden. Damit wurde die Bildung für die costaricanische Frau eingeleitet. In den vielen Jahren harter Arbeit gingen dieser Bildungsanstalt viele intellektuelle Personen hervor. Die Schule bildete das Grundmodell für die Bildungssysteme der späteren Jahre. Es ist ein Gebäude von großem architektonischen Wert. Der Stil ist bezeichnend für die costaricanische Bauweise gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Fassade ist im dorischen Baustil errichtet, mit darüber angeordneten, korinthischen Steinen. Es handelt sich um eine perfekt ausgeglichene Fassade, sowohl im Hinblick auf die vertikalen als auch die horizontalen Achsen. Letztere stellen Elemente der klassischen Renaissance dar.
10. Anglikanischen Kirche Der Gute Hirte (El Buen Pastor)
Avenida 4, Calle 3 und 5
Während des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts übte England als Hauptkreditgeber einen sehr starken wirtschaftlichen Einfluss in den zentralamerikanischen Ländern aus. Infolgedessen kamen viele englische Geschäftsleute nach Zentralamerika und es wurden mehrere Seelsorgestellen eingerichtet, um dem spirituellen Leben der Geschäftsleute und Diplomaten zu dienen. 1867 richtete sich die Kirche Christi (Iglesia de Cristo) in Guatemala im britischen Konsulat ein, ihr Kaplan wurde sogar Teil des diplomatischen Personals. In Costa Rica ermöglichte ein Vertrag zwischen der Regierung und England die Gerichtsbarkeit der Seelsorgestellen in Honduras, Guatemala und El Salvador, damit sie von der englischen Kirche zur Episkopalkirche der Vereinigten Staaten überstellt werden konnten. So wurde 1957 der Missionsbezirk der Episkopalkirche von Zentralamerika mit den Kirchen von Guatemala, Honduras, Nicaragua und Costa Rica geschaffen. David E. Richards war ihr erster Bischof. Gegenwärtig ist die Kirche in drei Provinzen präsent: San José, Heredia und Limón, wo die meisten Kirchengebäude zu finden sind.
Tel.: (506) 2222-1560. E-Mail: buenpastor@episcopalcostarricense.org
11. Platz der Kultur und Museen des Banco Central
Avenida Central und 2, Calle 3 und 5
Das Projekt eines Platzes der Kultur entstand während der Regierung von Daniel Oduber Quirós, um ein geeignetes Zentrum für die künstlerischen, literarischen und wissenschaftlichen Aktivitäten zu schaffen. 1976 wurde der Bau mit dem Abriss der dem Nationaltheater anliegenden Gebäude begonnen. Für den Entwurf und die Überwachung der Arbeiten waren die Architekten Edgar Vargas, Jorge Bertheau, Jorge Borbón und Ing. Samuel Rovinsky verantwortlich. Der Kulturkomplex wurde am 26. Februar 1982 unter der Regierung von Rodrigo Carazo eingeweiht. Der ursprüngliche Entwurf wurde erheblich verändert. In einer Tiefe von zwölf Metern entstand ein Platz mit drei unterirdischen Ebenen. Die wichtigsten Flächen beherbergen unter anderem das Präkolumbische Goldmuseum und das Numismatische Museum der Zentralbank, eine Bibliothek, ein Auditorium und freie Flächen für Wechselausstellungen.
Öffnungszeiten: Montag – Sonntag, 9:15 – 17 Uhr. Mittwochs freier Eintritt für Costaricaner und Ansässige.
Tel.: (506) 2243-4202. Webseite: www.museosdelbancocentral.org
12. Varietétheater
Avenida Central und 1, Calle 5
1890 beschlossen der Unternehmer des spanischen Theaters Tomás García zusammen mit Investoren den Bau des Varietétheaters. Im Jahr 1891 wurde es mit der Operette La Mascota eingeweiht und 1904 begann hier die Compañia Greco mit den ersten Filmführungen im Land, die unter den Josefinern viel Unruhe stifteten und Bewunderung auslösten. 1906 debütierte in diesem Saal der einheimische Tenor Manuel (Melico) Salazar in der Oper La Bohème. Gegen 1913 wurde das Theater an Nicolás Chavarría Mora, Alberto Echandi, José Zeledón und José Rafael Chacón verkauft, denen es die gegenwärtige verzierte Fassade verdankt. 1920 kaufte Mario Urbini das Gebäude, der es in einen Kinosaal umwandelte. Das Varietékino hatte die Ehre, 1930 den ersten in Costa Rica gedrehten Film mit Titel “Die Rückkehr” (El Retorno) vorzuführen, der eine Reihe von Klischees des kreolischen Kostumbrismus nachahmt. Die Fassade des Varietés bestand aus Ziegelstein und spiegelt aufgrund ihrer Verzierung einen eklektischen Stil wider, der Säulen mit Abbildungen menschlicher Gesichter, Blumengirlanden und Zweigen mit großen Blättern erkennen lässt sowie die Ganzkörperdarstellung zweier weiblicher Figuren mit einer Harfe in der Mitte.
Tel.: (506) 2222-6108
13. Nationaltheater
Avenida 2, Calle 3 und 5
Mit öffentlichen Geldern zwischen 1890 und 1897 erbaut. Die Entwürfe wurden von den Ingenieuren Luis Matamoros, Nicolás Chavarría und Guillermo Reitz verwirklicht; die Bauleitung hatte Antonio Varela. Erbaut aus Ziegelstein auf Steinsockeln, die Verkleidung aus Granit und Marmor. Es ist das Ergebnis der Ideale der Kaffeeplantagenoligarchie am Ende des 19. Jahrhunderts. An der Außenseite heben sich die Allegorien von Tanz, Musik und Ruhm ab (heute handelt es sich um Repliken), ebenso wie Skulpturen von den bekannten italienischen Künstlern Pietro Bulgarelli, Adriático Froli und Pietro Capurro. Im Inneren ist die wertvolle Malerei der Künstler Paolo Serra, Luigi Vignani, Roberto Fontana, José Villa und Tomás Povedano zu bewundern.
Öffnungszeiten: Montag – Samstag, 9 – 16 Uhr. Sonntags geschlossen.
Dienstag: Theatervorführungen mittags. Führungen von 9 – 16 Uhr.
Tel.: (506) 2221-3756. Webseite: www.teatronacional.go.cr
14. Die Statue des Professors Juan Mora Fernández (1748 – 1854)
Liegt an einem kleinen Platz beim Nationaltheater.
Meister Fernández, Richter und Politiker des Zeitalters der Unabhängigkeitsbestrebungen und erstes Oberhaupt des Staates von 1824 bis 1833. Er wurde 1848 posthum für seine Verdienste um das Vaterland geehrt.
15. Grand Hotel Costa Rica
Avenida 2, Calle 3
Erbaut zwischen 1928 und 1930, neoklassisch beeinflusst, besteht es aus Ziegelsteinen und Zement. Die Arbeiten leitete Ing. Víctor Lorenz. Sein erster Besitzer war Dr. Luis Paulino Jiménez Ortiz. Ursprünglich hatte es vier Stockwerke mit einem Turm, später kam ein fünftes Stockwerk hinzu. Über viele Jahre war es das angesehenste Hotel der Stadt San José, in dem die prominentesten ausländischen Persönlichkeiten abstiegen.
16. Die Säulengänge
Liegen neben dem Hotel Costa Rica neben dem Nationaltheater
Diese wurden am 22. April 1975 zum Architektonischen Erbe erklärt. Die „Arcadas“ (Säulengänge) befinden sich neben dem Hotel Costa Rica, vor dem Nationaltheater. Sie wurden Ende 19./ Beginn 20. Jahrhunderts errichtet, um die angrenzenden Gebäude dem Landschaftsbild anzupassen. Daneben befand sich die so genannte Dent-Passage, ein Einkaufszentrum aus dieser Zeit.
17. Alte Bank Anglo (Gebäude der Akademien)
Avenida Central, Calle 1 und 3
Erbaut in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts. Das neoklassisch beeinflusste architektonische Design stammt vom Architekten Jaime Carranza. Im ersten Stock heben sich die Doppelpfeiler im korinthischen Stil hervor; im zweiten finden sich Balkone mit Balustraden. Im Inneren ist der Marmorboden der Eingangshalle erhalten, sowie die holzgearbeiteten Türen und die stuckverzierten Decken des Hauptkorridors und die seitlichen Büros. Das restliche Gebäude wurde innen verändert. Dieses Gebäude war eines der ersten Sitze der nicht mehr existierenden Anglo-Costaricanischen Bank (Banco Anglo Costarricense); ferner beherbergte es verschiedene Behörden wie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie und Handel. Gegenwärtig wird es zum Sitz verschiedener costaricanischer Akademien umgestaltet.
Außerdem befindet sich hier eines der touristischen Informationsbüros der Costaricanischen Tourismusbehörde.
Tel.: (506) 2010-7400. Webseite: www.patrimonio.go.cr
18. Buchhandlung Lehmann
Avenida Central, Calle 1 und 3
Im Jahr 1895 emigrierte der Deutsche Antonio Lehmann Merz nach Costa Rica und gründete die Katholische Buchhandlung. 1896 entstand daraus die Buchhandlung Lehmann in Gesellschaft mit Friedrich Sauter und Carlos Ferderspiel, die sich später trennten, um ihre eigenen Unternehmen zu gründen.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde diese Buchhandlung zu einer der Wichtigsten des Landes. Das 1914 erbaute Gebäude steht unter neoklassischem Einfluss und geht auf den Architekten Gerardo Rovira zurück. Gebaut aus Ziegelsteinen mit Metallstruktur weist es an seiner Hauptfassade acht Säulen mit aufgesetzten korinthischen Kapitellen auf, zwischen jeder Säule hebt sich eine Blumengirlande als dekoratives Element hervor. Dieses Gebäude bildet zusammen mit den kostbaren Gebäuden von Knöhr und dem alten Ministerium für Wirtschaft einen bedeutenden architektonischen Komplex, der das Gedenken an das San José des frühen 20. Jahrhunderts bewahrt.
19. Gebäude Knöhr
Avenida Central und Calle 1
Gebaut zwischen 1912 und 1914 als Kaufhaus Juan Knöhr und Söhne. Neoklassisch beeinflusst besteht es aus Stahlbeton. Mit der Eisenstruktur wurde das Humboldt-Werk in Köln in Deutschland beauftragt. Das Unternehmen Purdy Engineering Co., (Ingenieure und Bauunternehmer) errichtete das Gebäude. Hier fallen ein gebogener Giebel, Pilaster, Medaillons und Girlanden auf. Gegenwärtig wird es von verschiedenen Unternehmen genutzt.
20. Gebäude Steinvorth
Avenida Central und 1, Calle 1
Am Ende des 19. Jahrhunderts traf der deutsche Emigrant Otto Steinvorth im Land ein und ihm gelang 1907 die Fertigstellung des Baus eines eindrucksvollen Geschäftshauses: das Kaufhaus Steinvorth, zum Verkauf verschiedener Artikel und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eines der größten seiner Art in San José. 1940 schloss das Kaufhaus seine Pforten, Anfang der 60er Jahre kaufte Samuel Grinspan die Hälfte der Immobilie und veranlasste den Abriss.
Gegenwärtig ist nur ein sehr veränderter Teilbereich erhalten, aufgrund der ungeeigneten Nutzung und der aggressiven Umgestaltungen, die an dem Gebäude durchgeführt wurden. Das architektonische Design folgte der Strömung des französischen Jugendstils und wurde von dem Architekten Francisco Tenca umgesetzt: mit zwei, auf Steinsockeln aus Ziegelsteinen errichteten Stockwerken und einer Metallstruktur. Seine Fassaden waren üppig mit Tiermotiven (Kamelen und Truthähnen) sowie Pflanzen im Basrelief verziert.
21. Die Kathedrale der Hauptstadt
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Wahlfahrtskirche von San José von Boca del Monte (so hieß die Hauptstadt damals) überstellt – dorthin wo sich heute diese Kathedrale befindet. Der ehemalige Lehmziegelbau mit Strohdach wurde zu Kirche aus Stein mit salomonischen Säulen. Nach etlichen Beschädigungen durch Erderschütterungen wurde die Kirche wieder aufgebaut und verwandelte sich in die heutige Kathedrale der Hauptstadt. Im Zubau im nördlichen Teil befindet sich die Kapelle El Sagrario und auf südlicher Seite die Kurie der Hauptstadt.
Tel.: (506) 2258-1015 / 2221-3820, Fax: (506) 2221-2427
22. Die Statue von Johannes Paul II
Ein Werk aus Marmor aus Carrara (Italien) von Jorge Jiménez Deredia. Der Schöpfer wollte den menschlichen Aspekt und das Naheverhältnis von Papst Johannes Paul II zu den Menschen auszudrücken. Das Kunstwerk wurde am 30. September 2006 im Norden der Kathedrale aufgestellt.
23. Der Zentralpark
1868 entstand anlässlich der damaligen Eröffnung des Aquäduktsystems der Hauptplatz von San José. Ein Brunnen, überdacht mit einem Gitter, das aus England importiert wurde. Im Jahr 1885 erhielt der Platz den Namen Zentralpark (Parque Central) und wurde erneut umgebaut, um das Stadtbild von San José zu verbessern.
24. Der Straßenkehrer
Das Kunstwerk stammt vom Bildhauer Edgar Zúñiga und wurde im Jahr 2003 im Zentralpark aufgestellt. Das Werk gilt als Ehrenbekundung für die Arbeiter der Stadtverwaltung von San José, die täglich bei der Reinigung der Parks und Straßen der Stadt zu beobachten sind.
25. Das Volkstheater Melico Salazar
Der Bau wurde 1928 nach einem Entwurf von José Fabio Garnier fertiggestellt. Zu Beginn wurde das Gebäude nach dem Nachnahmen seines Besitzers, Theater Raventós, genannt und bot in erster Linie Filmvorführungen an. In den 80er Jahren wurde der Name zu Ehren von Manuel “Melico” Salazar – einer der großen Vertreter der costaricanischen Oper – umbenannt. Ebenso änderte sich das Programmangebot, um Raum für beliebtere Kunstformen anzubieten.
Theater: geführte Besuche gegen Voranmeldung
Aufführungen: gemäß Veranstaltungskalender
Tel.: (506) 2221-4952 oder 2233-5424
26. La Casona
Avenida Central und 1, Calle Central
In der Mitte des 19. Jahrhunderts ließ sich der Kolumbianer Miguel Macaya Artuz in Costa Rica nieder und richtete 1877 die Eisenwarenhandlung Macaya ein, das älteste Eisenwarengeschäft des Landes. Zu Beginn war das Geschäft in verschiedenen Lokalen untergebracht und wurde im Jahr 1908 in ein geräumiges Gebäude verlegt, das zu diesem Zweck neu eröffnet wurde. Diese Eisenwarenhandlung verwandelte sich in den Prototyp der Geschäftshäuser, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts versuchten, eine größere Klientel in behaglichen Einrichtungen unterzubringen, die die Ware in einzelnen Abteilungen erwerben konnte. Das Geschäft schloss 1965 seine Pforten. Zehn Jahre später mietete Ricardo Baltodano Chamberlain das Gebäude, um es in einen Kunsthandwerkermarkt namens La Casona umzuwandeln. Das Gebäude ist dem neoklassischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Jaime Carranza nachempfunden. Es wurde aus, auf Steinfundament gesetzten Ziegelsteinen erbaut, mit einer aus Belgien importierten Stahlstruktur. Die Böden des Erdgeschosses bestehen aus behauenem Stein, ähnlich den alten Gehwegen der Hauptstadt.
Öffnungszeiten: Montag – Samstag, 9:30 – 18:30 Uhr.
27. Alte Residenz von Ángel Miguel Velásquez
Avenida 1 und 3, Calle Central
Das Gebäude wurde 1897 von Angel Miguel Velásquez als Wohn- und Geschäftshaus gebaut. Im oberen Teil des zweiten Stocks sieht man eine wertvolle Verzierung, bestehend aus einem Mosaik mit pompejisch beeinflussten Blumenmotiven und einem Balkon mit Schmiedearbeiten, die an den französischen Jugendstil erinnern. Der Entwurf des Gebäudes war das Werk des Architekten Francisco Tenca. Das Erdgeschoss beherbergte “El Iris”, einen der exklusivsten Bazare der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Gebäude gehört Iza Colombari. Von dem alten Gebäude ist nur noch die Fassade erhalten, das Innere wurde völlig umgestaltet.
28. Kirche Unsere Liebe Frau von El Carmen (Nuestra Señora Del Carmen)
Avenida 3, Calle Central
Im Jahr 1830 stifteten die Schwestern Jerónima und María Concepción Quirós y Castro, fromme Gläubige der Jungfrau von El Carmen, das Grundstück zum Bau der Kirche. 1845 wurde eine Kapelle aus Adobe errichtet, 1874 die aktuelle, aus Stein und Ziegel erbaute Kirche fertiggestellt und geweiht. Sie ist neoklassisch beeinflusst und hat im Laufe der Zeit verschiedene Umgestaltungen an der Hauptfassade erfahren. In ihrem Inneren befindet sich das Bildnis des Süßen Namen Jesu (Dulce Nombre de Jesús), eines der Ältesten, das die Kirche aufbewahrt und das einen hohen historisch-religiösen Wert besitzt. Diese Verehrung geht auf das Jahr 1856 zurück, als man das Bildnis mit dem Wunder in Verbindung brachte, das der Choleraepidemie ein Ende setzte.
Tel.: (506) 2222-1435
29. Bank von Costa Rica (Altes Warenhaus Luis Ollé)
Avenida 3, Calle Central
Das Gebäude wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts aus Ziegelsteinen errichtet und hatte ursprünglich eine Zementkuppel. Der architektonische Entwurf, der einem neoklassischen Stil für gewerblichen Gebrauch nachempfunden war, geht auf den Architekten Daniel Domínguez Párraga zurück.
Das Gebäude beherbergte die Eisenwarenhandlung Espriella y Compañia, den Almacén Luis Ollé und die Bank BIESA. 1988 wurde es von der Bank von Costa Rica erworben. Obwohl seine Fassaden fast unverändert erhalten sind, wurde es innen stark verändert; seine ursprüngliche Kuppel stürzte überraschenderweise ein und wurde später durch eine Metallkuppel ersetzt.
30. Gebäude Herdocia
Avenida 3, Calle 2
In der Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte der Besitz Jesús Castro und Ana de Alvarado. 1866 verkaufte ihn ihre Tochter Toribia Castro an Pedro Quirós Jiménez. Weitere Besitzer waren José María Acosta Rojas, Jaime GüelI Ferrer, Julia Alvarez Cañas. 1934 wurde das Gebäude von Carmen Herdocia Rojas erworben und 1945 betraute sie den Architekten Luis Llach mit dem Bau aus Stahlbeton und Ziegelsteinen. Das Gebäude weist einen Stil auf, der den Übergang vom Neoklassismus zum Modernismus kennzeichnet, dazu Barockelemente an den Fenstern. Das Gebäude diente immer gewerblichen Zwecken und war für Büros bestimmt. In Bezug auf sein Design fallen die Pergolas der Dachterrasse aus Beton und der zentrale Turm auf. Es wurde im Jahr 2000 zum historisch-architektonischen Erbe erklärt.
31. Das Hauptpostamt von Costa Rica
Die Konstruktion des Gebäudes aus Stahlbeton präsentiert sich in eklektischem Stil, mit deutlichem französischen Einfluss. Das Gebäude des Post- und Telegrafenamtes wurde von 1914 bis 1917 nach den Entwürfen des Architekts Luis Llach erbaut. Es handelt sich um ein Monumentalwerk, elegant, mit wunderschönen Ecktürmen und flachen Verbindungen. Gegenwärtig beherbergt das Gebäude neben dem Postamt ein Briefmarkenmuseum, das die Besucher über die Geschichte der costaricanischen Post informiert.
Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 7.30 Uhr – 18 Uhr
Samstag 6.30 Uhr – 12 Uhr
Tel.: (506) 2223-1969
32. Philatelistisches Museum und Postmuseum von Costa Rica
Avenida 1 und 3, Calle 2
Das Philatelistische Museum wurde zur Präsentation des Erbes der Post geschaffen und veranschaulicht den Werdegang der verschiedenen Kommunikationssysteme sowie die Ausstellung der nationalen und internationalen Geschichte der Philatelie. Es ist ein von vielen einheimischen und ausländischen Gästen gern besuchter Ort, besonders von Schülergruppen aller Stufen der Schulbildung .
Besuche: Es werden Aktivitäten angeboten wie der philatelistische Austausch, Briefmarkenausstellungen, Kurse und philatelistische Beratung, ferner Maßnahmen zur pädagogischen Unterstützung.
Tel.: (506) 2223-9766, Anschluss 219-213
Öffnungszeiten: Montag – Freitag 8 – 17 Uhr. Webseite: www.correos.go.cr
33. Das Denkmal von Juan Rafael Mora Porras (1814-1860)
Liegt vor dem Hauptpostamt.
Juan Rafael Mora Porras war ein Kaffeebaron und Präsident der Republik von 1849 bis 1859, der sich für eine Unabhängigkeitserklärung von Spanien einsetzte. Er führte den Kriegszug gegen die Filibuster in den Jahren 1856/57 an. Im Jahr 1858 sorgte er für die Errichtung der Grenze zu Nicaragua. Juan Rafael Mora Porras wurde 1850 posthum für seine Verdienste um das Vaterland geehrt.
Auf den einzelnen Seiten präsentiert sich des Denkmals jeweils mit einem anderen Motiv: Auf der Nordseite wird die Arbeit der Bauern und auf der Südseite der Kriegszug von 1856 dargestellt. Auf den beiden anderen Seiten sind zwei Figuren zu erkennen: im Osten eine Frau, die die Wissenschaft symbolisiert, und im Westen der Mann als Symbol für die Freiheit.
34. Die Statue “La Chola”
“La Chola” nannte man früher Mädchen und Frauen, die aus der Provinz Guanacaste nach San José einwanderten, um als Dienstmädchen zu arbeiten. Die Bronzestatue stammt vom Künstler Manuel Vargas und ist Teil eines Projektes der Stadtverwaltung mit dem Namen “Kunst auf öffentlichen Plätzen”, ein Programm, das seit 2003 von der Stadtverwaltung gefördert wird. Die Statue “La Chola” wurde im Jahr 2004 aufgestellt.
35. Denkmal Los Presentes
Das Werk stammt vom Bildhauer Fernando Calvo, der behauptet, den Baumeister des Landes zu suchen, der immer präsent ist – der Landwirt aus dem Zentral-Tal. Diese Skulptur wurde mit der Prämie “Aquileo Echeverria” ausgezeichnet, die 1982 vom Ministerium für Kultur, Jugend und Sport im Jahre überreicht wurde.
36. Der Zentralmarkt
Nach der Umgestaltung des Hauptplatzes im Zentralpark wurde auch dem Markt von San José der neue Name “Plaza Nueva” (Neuer Platz) verliehen. Das Gebäude musste einigen Transformationen Stand halten, hat jedoch seine Bedeutung als Schmelztiegel der Kulturen der costaricanischen Gesellschaft nicht eingebüßt. Auch nicht seine Rolle als Vertreter eines Kulturerbes im alltäglichen Leben, das seit der Verschmelzung zwischen Tradition und Moderne seine Gestalt annahm.
Öffnungszeiten: Montag – Samstag, 8 – 17 Uhr
Tel.: (506) 2295-6104 -
Barrio Amón
Barrio Amón
Im Jahr 1848, während der Regierung von José María Castro Madriz, wurde die territoriale Gliederung für die Stadt San José festgelegt. Das führte zur Gründung des Distrikts El Carmen.
Der Bau einer der Jungfrau auf dem Berge Karmel (Virgen de El Carmen) geweihten Kapelle wurde im Jahr 1845 zu einem starken Anreiz für die Besiedlung des Ortes. Bereits in der Dekade von 1870 wurden im nordöstlichen Teil der Stadt San José – abgesehen von der Kirche – andere Entwicklungszentren wie die Eisenbahnstation zum Atlantik und eine Reihe unterschiedliche Industriestätten (Ziegelbrennereien, Kaffeeindustrie, Mühlen und Schnapsbrennereien) unterstützt.
Das städtische Wachstum des Distrikts El Carmen erhielt seinen größten Impuls nach der Dekade von 1890, als die wohlhabende Elite von San José beschloss, ihre Residenzen in dieses neue Stadtviertel zu verlegen, das so die Charakteristik eines fast exklusiven Wohnorts für das Bürgertum erlangte. Der Erschließungsprozess ließ nicht nur Landgüter und Agrarflächen verschwinden, sondern erzwang sogar die schrittweise Schließung vieler Industriebetriebe, die sich kurz vorher in der Zone etabliert hatten.
Es entstanden drei neue Viertel: das Barrio Amón ab 1892, das Barrio Aranjuez ab 1894 und das Barrio Otoya nach 1906. Zusammen mit der Konsolidierung als Wohnviertel des Distrikts, war die Regierung entschlossen, in dem Sektor eine Reihe von Gebäuden für verschiedene Institutionen zu errichten und freie Flächen und Plätze in den Parks Morazán (1887), Nacional (1895), España (1920) und Simón Bolívar (1921) umzugestalten. Simón Bolívar wurde später zum zoologischen Garten (1924). All diese Veränderungen trugen zum Steigen der Grundstückspreise bei und verliehen dem Distrikt Status und Qualität.
1. Das Museum Rafael Ángel Calderón
Das Museum beschäftigt sich mit Erhalt und Verbreitung des Vermächtnisses von Dr. Calderón Guardia in der Zeit der Sozialreform von 1940 bis 1944. Das Museum hat vier historische Säle, die das Leben und Werk des Ex-Präsidenten aufzeigen. Ebenso ist eine Kunstgalerie mit temporären Ausstellungen zu sehen.
Tel.: (506) 2222-6392 oder 2255-1218, Fax: 2257- 2396
Öffnungszeiten: Montag – Samstag, 9 – 17 Uhr
Webseite: www.mcjdcr.go.cr
2. Kirche von Santa Teresita
Avenida 9, Calle 23
1920 stiftete die Regierung das Grundstück für den Bau der Kirche. Sie wurde im Jahr 1921 begonnen, 1940 fertiggestellt und im Januar 1941 von Monseñor Víctor Manuel Sanabria Martínez in den Rang einer Pfarrkirche erhoben. Von neoklassisch beeinflusstem Stil mit Metallstruktur und aus Stahlbeton errichtet, stammt das endgültige Design von dem Architekten José María Barrantes Monge. Der Künstler Luis Ferón fertigte die vier Evangelisten auf der inneren Kuppel an. In der Kirche sind zwei ursprüngliche, aus Frankreich stammende Glasfenster der alten Kapelle der Schule von Zion (Colegio de Sión) erhalten.
Tel.: (506) 2222-7131
3. Altes Hauptzollamt (Antigua Aduana Principal)
Avenida 7 und 9, zwischen Calle 23 und 25
Es wurde zwischen 1889 und 1891 durch Vertrag mit Minor Keith gebaut und mit einer Fläche von über 4.000 Quadratmetern als Stationslager der Eisenbahn zum Atlantik genutzt.
Für seinen neoklassisch beeinflussten Bau wurden tausende von Ziegelsteinen verwendet, mit Böden aus behauenen Steinplatten und einer Metalldachstruktur industrieller Art und mit verzinkten Blechlamellen gedeckt.
Als Dekorations- und Beleuchtungselement heben sich die Rosetten an seinen Fassaden hervor. Im Jahr 1931 schloss die Regierung einen Vertrag mit Doña Adela Gargollo de Jiménez, um das Lager mit Stahlbeton auszubauen und den Verwaltungsteil zu errichten. Gegen 1976 diente das Gebäude nicht länger als Zollregister und wurde praktisch aufgegeben.
In der Zeit von 1979 bis 1990 versuchte man, es in ein Kunstzentrum umzuwandeln, aber ohne Finanzierung blieb es bei einer Idee. Von 1990 und bis 2003 beherbergte es ein Privatunternehmen, das verschiedene Messen und Ausstellungen organisierte. Ein neues Projekt plant seine Umgestaltung in ein Kulturzentrum.
4. Theater des Zollamts
Avenida 3 und 9, Calle 25
Ursprünglich diente das Gebäude als Lager eines in Carrillo existierenden Zollamts am Ufer des Río Sucio, Kanton von Guácimo, Provinz von Limón. Am Ende der Dekade von 1890 wurde es an die Ostseite des Alten Hauptzollamtes verlegt, um zuerst als Lager neben dem Zollamt und später als Münzprägeanstalt (Casa del Cuño) zur Prägung der Münzen bis 1949 genutzt zu werden. Erbaut aus einer Eisenstruktur in Bogenform, war es vollständig mit Zinkblechlamellen gedeckt. Es wurde im Jahr 1987 umgestaltet und verwandelte sich in das Theater des Zollamts, als Dependance der Nationalen Theaterkompanie (Compañía Nacional de Teatro) des Kulturministeriums.
Tel.: (506) 2257-8305
5. Alte Station der Eisenbahn zum Atlantik
Avenida 3, Calle 17 und 19
Am Ende des 19. Jahrhunderts stellte die Eisenbahn zum Atlantik den größten Fortschritt des Landes dar. Das Gebäude wurde 1908 aus Ziegelsteinen im viktorianisch beeinflussten Stil gebaut. Der Entwurf stammt von dem Architekten Jaime Carranza. Die Hauptfassade bewahrt eine Giebelfront im Barockstil mit einem Blumendekor und einer von den mythologischen Figuren des Merkurs und der Venus flankierten Maske.
Das Dach im Mansardenstil besteht aus Metall.
6. Dampfmaschine Nr. 59
Sie kam im Jahr 1939 aus England per Schiff zum Puerto de Limón, importiert von der Northen Railway Company. Ihr Kauf war Teil einer Sendung von sieben Maschinen. Diese Lokomotive funktionierte bis zum Jahr 1956, als sie durch andere, modernere, mit Diesel betriebene Maschinen ersetzt wurde.
7. Denkmal für den General Tomás Guardia Gutiérrez (1832 – 1882)
Dieser Soldat war in der Zeit von 1870 bis 1876 und von 1877 bis 1882 Präsident von Costa Rica. Ihm ist der Beginn des Baus der Eisenbahn zum Atlantik, die Verkündung der Konstitution von 1871 und die Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 1882 zu verdanken. Die Bronzebüste ist ein Werk des Bildhauers Miguel Ortuño Sobrado und wurde am 26. April 1982 eingeweiht.
8. Nationalpark
Avenida 1 und 3, Calle 15 und 19
Im Jahr 1873 beschloss die Regierung, ein öffentliches Gelände in der Nähe der Station der Eisenbahn zum Atlantik zu erschließen. Es folgte die Enteignung der zur Entstehung des Stationsplatzes (Plaza de la Estación) benötigten Grundstücke. Der Ort gewann 1895 große Bedeutung, als er für die Installierung des Nationaldenkmals zum Gedenken an die Nationale Kampagne (Campaña Nacional) von 1856/1857 ausgewählt wurde. Damit wurde er zum Nationalpark. Im Laufe der Zeit hat man dort die folgenden Skulpturen aufgestellt:
9. Nationaldenkmal
Es wurde am 15. September 1985 zum Gedenken an die Siege von Santa Rosa, Rivas und dem Río San Juan während der Nationalkampagne von 1856/1857 gegen die Freibeuter eingeweiht. Diese Skulptur ist eine Allegorie, wobei fünf Frauen jeweils einen der zentralamerikanischen Staaten darstellen (Costa Rica hisst die Fahne und stützt Nicaragua). Der fliehende Mann stellt William Walker dar, der tote Soldat die Niederlage der Invasoren und den Triumph dank der Verteidigung der Gebietshoheit. Diese Bronzeskulptur ist das Werk des Bildhauers Louis Carrier Belicuse und wurde 1891 in Paris gegossen.
10. Denkmal für José Martí (1853 – 1895)
José Martí war Dichter, Schriftsteller, Anwalt und kubanischer Politiker. Er gilt als der wichtigste Anführer der kubanischen Unabhängigkeit. Er landete mit Truppen in Playitas und fiel in der Schlacht von Dos Ríos. Als Schriftsteller war er einer der Begründer des Modernismus. Von seinen Werken sind hervorzuheben: Ismaelillo, Freie Verse (Versos Libres), Einfache Verse (Versos Sencillos), Briefe an meine Mutter (Cartas a mi Madre) und Verhängnisvolle Freundschaft (Amistad Funesta). Das Denkmal ist ein Bronzebildnis aus dem Jahr 1969 und ein Werk des Bildhauers Tony López. Es wurde 1953 anlässlich des hundertsten Geburtstags von Martí eingeweiht.
11. Denkmal für Miguel Hidalgo y Costilla (1753 – 1811)
Als Priester und mexikanischer Patriot gilt Miguel Hidalgo y Costilla als Vater der Unabhängigkeit seines Landes. Er begann die Revolution im Jahr 1810 mit dem Unabhängigkeitsschrei (Grito de Dolores) in Guanajuato. Sein Heer bestand größtenteils aus Einheimischen und kämpfte um die Befreiung dieses sozialen Sektors. Nach bemerkenswerten Erfolgen wurde er verraten, gefangen genommen und in Chihuahua standrechtlich erschossen. Die Büste, eine der wertvollsten des Landes, besteht aus Bronze und wurde auf einen Marmorsockel gesetzt. Das Werk stammt von dem Bildhauer Juan Fernando Olaguibel (1965) und wurde 1966 anlässlich des Besuchs des mexikanischen Präsidenten Gustavo Díaz Ordaz eingeweiht.
12. Denkmal für Andrés Bello (1781 – 1865)
Er war Schriftsteller, Philologe, Dichter, Rechtskundiger und venezolanischer Politiker: Andrés Bello leistete wichtige Arbeiten in Chile als Rektor der Universität und Verfasser des Chilenischen Bürgerlichen Gesetzbuchs (Código Civil Chileno). Unter seinen Publikationen zeichnen sich Gramática Castellana (eine der Besten) und von amerikanischen Motiven inspirierte Gedichte aus. Die Büste ist aus Bronze mit der Signatur von L. González G. (1938). Sie wurde im Jahr 1981, dank der Spende von Dr. Luis Herrera Campins, Präsident von Venezuela, anlässlich des zweihundertsten Geburtstags des Dichters aufgestellt.
13. Nationalbibliothek
Avenida 3, Calle 15 und 17
Ein in der Zeit von 1969 bis 1971 errichtetes Gebäude mit einer Stahlbetonstruktur, funktionalem Stil und fünf Stockwerken. Der Entwurf stammt hauptsächlich vom Architekten Jorge Borbón Zellerde vom Nationalen Planungsbüro und wurde vom Unternehmen CARREZ Ltda umgesetzt. Das Gebäude trägt den Namen von Miguel Obregón Lizano und wurde 1888 als Institution eingerichtet. Die seismische Welle, die Costa Rica am Anfang der Dekade von 1990 traf, schädigte die Gebäudestruktur und es blieb für fast zwei Jahre geschlossen. Das Erdgeschoss beherbergt auf der Westseite die Nationalgalerie für Zeitgenössische Kunst, die vom Costaricanischen Kunstmuseum gestaltete, temporäre Ausstellungen durchführt.
Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 8 – 16 Uhr.
Tel.: (506) 2221-2479
14. Oberstes Wahltribunal (Tribunal Supremo de Elecciones)
Avenida 1, Calle 15
Unter der Regierung von Daniel Oduber Quirós (1974 bis 1978) erfolgte der Abriss einer Reihe von Gebäuden, um an diesem Ort die neue Residenz für den Präsidenten zu bauen. Der Bau blieb unvollendet, als die Regierung von Rodrigo Carazo Odio (1978 – 1982) beschloss, ihn nicht fortzusetzen. Das Projekt wurde durch die Regierung von Rafael Ángel Calderón Fournier (1990 – 1994) mit dem Ziel wiederaufgenommen, das Obersten Wahltribunal dort unterzubringen. Es wurde 1995 während der Regierung von José María Figueres (1994 – 1998) eingeweiht. Für den ursprünglichen Entwurf des Gebäudes war der Architekt Jorge Bertheau und für die Endausführung der Architekt Percy Zamora verantwortlich.
15. Altes Zweites Kommissariat
Avenida 3, Calle 11 und 15
Das Haus wurde am Ende der Dekade von 1920 aus Stahlbeton und Ziegelsteinen gebaut. Es besitzt neoklassisch beeinflusste Zierelemente. Die Union Motor Company nutzte es zum Autoverkauf. Der Entwurf des Gebäudes sieht drei Stockwerke vor: Das Erste mit Blick auf die Avenida de las Damas, es beherbergte Büros und einen Ausstellungsraum; das Zweite war zum Ersatzteillager bestimmt und das Dritte mit einem Ausgang auf die Avenida 1 diente als Werkstatt und Garage. Seit den 50er Jahren beherbergte das Gebäude das Zweite Kommissariat des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit.
16. Museum für Kunst und zeitgenössisches Design (Museo de Arte y Diseño Contemporáneo)
Avenida 3, Calle 15
Dieses 1994 eingeweihte Museum befindet sich innerhalb der Anlagen der alten Nationalen Schnapsfabrik und widmet sich der Ausstellung der neuesten Trends in der modernen Kunst. Der Hauptausstellungsraum liegt in einem alten Lager zur Rumalterung, das zwischen 1853 und 1856 aus Pavas-Steinen mit Wänden von fast einem Meter Dicke gebaut wurde.
Öffnungszeiten: Montag – Samstag, 9:30 – 17 Uhr
Tel.: (506) 2257-7202. Webseite: www.madc.ac.cr, E-Mail: info@madc.cr
17. Nationales Kulturzentrum (CENAC)
Alte Nationale Schnapsfabrik (Antigua Fábrica Nacional de Licores)
Avenida 3 und 7, Calle 11 und 15
Die Schnapsfabrik wurde zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zum Wohl der Staatskasse (Erario Nacional) als staatliches Monopol gegründet. Die ersten Gebäude der alten Fabrik wurden zwischen 1853 und 1856 (Regierung Juan Rafael Mora Porras) aus Pavas-Stein mit Trägern und Traversen aus Pochoteholz und Ziegeldach gebaut. Bei dem gegenwärtigen architektonischen Komplex wird eine Vielfalt an Bauepochen oder Material deutlich, die behauenen Stein, Ziegelstein, Stahlbeton, Holz, Zementblocks und Metallstrukturen einschließt. Von der alten Schnapsfabrik ist das aus Stein gearbeitete, südöstliche Eingangstor hervorzuheben, das 1941 zusammen mit der Sonnenuhr eingebaut wurde. 1981 wurde die Fabrik nach Grecia, Alajuela verlegt und es blieben nur die Verpackungsabteilung und die Alkoholdepots in San José. Im Jahr 1992 übernahm das Ministerium für Kultur, Jugend und Sport das Gebäude und veranlasste die notwendigen Umbauten, um das im Februar 1994 eingeweihte Nationale Kulturzentrum einzurichten.
Besuch: Montag – Freitag, 8 – 16 Uhr
Theater: Gemäß Programm.
Tel.: (506) 2255-3628. Webseite: www.mcj.go.cr
18. Gebäude der Interamerikanischen Appartements (Edificios de Apartamentos Interamericanos)
Avenida 7, Calle 15
Dieses Gebäude wurde zu Beginn der Dekade von 1880 aus Ziegelsteinen gebaut. Es gehörte Luis Batres und Manuel Dengo und in ihm war das Maschinenhaus des ersten Elektrizitätswerks von San José untergebracht. 1930 erwarb der Ing. Francisco Jiménez Ortiz das Gebäude, um eine Kaffeemühle und später eine Glas- und Porzellanfabrik einzurichten. Am Anfang der 40er Jahre baute er es um, erweiterte es und wandelte es in Appartements um, die anfangs an die Ingenieure, die die Bauarbeiten der Carretera Interamericana Sur leiteten, vermietet wurden. Das Gebäude weist an seinen Fassaden einige Verzierungen auf und besitzt einen zentralen, begrünten Innenhof. Heute gehört es der Sociedad Caleiro S.A.
19. Botschaft von Mexiko
Avenida 7, Calle 11 und 15
1928 stiftete die Regierung von Costa Rica der mexikanischen Regierung das Grundstück zum Bau des Gesandtschaftsgebäudes dieses Landes. Der Bau aus Betonblocks wurde in den Monaten von April bis November jenes Jahres vom Bauunternehmen von Doña Adela Gargollo Vda. de Jiménez durchgeführt. Für den Entwurf im neokolonialen Stil war der Architekt José Francisco Salazar verantwortlich. Das Gebäude wurde im Dezember desselben Jahres durch den Präsidenten Cleto González Víquez und den Botschafter Antonio Médiz Bolio eingeweiht. Im April 1948 fand in diesem Gebäude ein bedeutsames Ereignis der nationalen Geschichte statt: Mit dem Ziel, den bewaffneten und als “Revolution von 48” bekannten Konflikt zu beenden, wurde das Dokument “Pacto de la Embajada de México” zur Beendigung des Krieges von Benjamín Núñez in Vertretung von José Figueres Ferrer und Manuel Mora Valverde unterzeichnet.
20. Appartementgebäude Plaza España
Avenida 7, Calle 11
Das Gebäude im neokolonialen Stil wurde von dem berühmten Maler und Architekten Teodorico Quirós entworfen und zwischen 1939 und 1940 von seinem Besitzer, Ing. Francisco Jiménez Ortiz, aus Stahlbeton gebaut. Das elegante, dreistöckige Gebäude besitzt gewundene Säulen, Balkone und große, aus England importierte Fenster mit konkaven Fensterscheiben und gehört der Sociedad Mita de San José S.A.
21. Gelbes Haus (Casa Amarilla, Außenministerium)
Avenida 7, Calle 11
Im Jahr 1912 stiftete der nordamerikanische Philanthrop Andrew Carnagie hundertausend Dollar zum Bau des Zentralamerikanischen Gerichtshofs in San José. Die English Construction Company Limited wurde mit dem Ziegelsteinbau beauftragt, der im Jahr 1916 fertiggestellt wurde. Der Entwurf ist ein Werk des Architekten Henry D. Witfield und von der spanischen Architektur inspiriert.
1919 wurde der Gerichtshof aufgelöst und das Gebäude dem Costaricanischen Staat übergeben, der es zu verschiedenen Zeitpunkten als Präsidentenresidenz, Nationalkongress und Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Kult nutzt. In der “Casa Amarilla” hebt sich der reich verzierte Türsturz im Barockstil hervor. Der Name, unter dem der Sitz des Außenministeriums bekannt ist, geht auf die Farbe zurück, mit der das Haus traditionell bemalt wird.
Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 8 – 16 Uhr
Tel.: (506) 2223-7555, Webseite: www.rree.go.cr
22. Das Familiendenkmal
Das Denkmal befindet sich im Eingang des Nationalen Versicherungsinstituts (INS). Es wurde auf Antrag des Geschäftsführenden Präsidenten der Institution vom costaricanischen Bildhauer Francisco Zúñiga geschaffen. Das Denkmal stellt eine lebhafte, fleißige und bescheidene Familie dar. Es wurde im April 1978 feierlich enthüllt.
23. Das Jade-Museum
Das Museum befindet sich im Erdgeschoss des Nationalen Versicherungsinstituts (INS) und bietet die größte Ausstellung der präkolumbischen Jadekollektion von Amerika. Heute bietet das Museum eine moderne Aufteilung der Ausstellungsräume, die dem in- und ausländischen Besucher den Zugang zu dem reichen, archäologischen Erbe bietet, das dort aufbewahrt wird. Die Kollektion umfasst in permanenten und thematischen, temporalen Ausstellungen, auch Gegenstände aus Keramik, Stein, Knochen, Muscheln, Holz und anderen Materialien
Tel.: (506) 2287-603, Fax: 2255-3456 • www.portal.ins-cr.com
Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 8.30 – 15.30 Uhr
Samstag 9 – 13 Uhr
24. Park España
Avenida 3 – 7, Calle 9 – 11
Dieser öffentliche Platz entstand im Jahr 1862 als ein für die Aktivitäten der Schnapsfabrik dienender Platz. Der Ort wurde zu einem Ruhe- und Standplatz für Ochsenhirten und Karren, die aus verschiedenen Teilen des Zentral-Tals kamen und die Zuckerrohrbündel transportierten, die als Rohstoff im Produktionsprozess von Alkohol und Schnäpsen dienten. Außer dieser Nutzung fanden Zirkusveranstaltungen auf dem Platz statt, es wurden die Feste mit Stierkämpfen zum Jahresende gefeiert, an Wochenenden wurde Fußball gespielt und mit der Eröffnung des Metallgebäudes (Edificio Metálico) wurde der Platz zum Gymnastiktraining der Schüler genutzt. 1917 wurde er zum Park der Eintracht (Parque de La Concordia) und 1920 in Park España umbenannt. In den 40er Jahren förderte Mario González Feo, Verwalter der Schnapsfabrik, eine Reihe von Verbesserungen in dem Park, wie den Bau eines mit Mosaiken verzierten und mit Dachziegeln gedeckten Häuschens sowie die Anlage von Gehwegen und Pflanzungen. Seine letzte Umgestaltung erfolgte 1994, zu einem Zeitpunkt, an dem das Denkmal der Königin Isabella die Katholische an diesen Ort versetzt wurde.
Im Park befinden sich die folgenden Monumente:
25. Denkmal für den Priester Cecilio Umaña (1794 – 1871)
Dieser Priester vereidigte am 6. November 1824 die Abgeordneten der Gründungsversammlung des Freien Staates (Congreso Constituyente del Estado Libre) von Costa Rica. Er war während der Nationalen Kampagne 1856/1857 als Kaplan des Heeres von Costa Rica tätig. Nach seinem Tod stiftete er sein Vermögen wohltätigen Zwecken, darunter eine Spende für das Hospital San Juan de Dios und für den Bau von öffentlichen, im Barrio Amón gelegenen Waschplätzen. Die im Jahr 1918 eingeweihte Bronzebüste ist ein Werk des Bildhauers Juan Ramón Bonilla.
26. Denkmal für Rafael Barroeta Baca (1813 – 1880)
Baca wurde in Cartago als Sohn des Rafael Barroeta (Mitglied der Ersten Regierungsversammlung, Primera Junta Superior Gubernativa) geboren. Barroeta Baca übte verschiedene öffentliche Ämter aus: Staatsrat im Jahr 1870, Minister unter der Regierung von Tomás Guardia und Interimspräsident der Republik im Jahr 1874. Er galt als sozialer Wohltäter. Die Bronzeskulptur ist eine Nachbildung jener, die auf dem Hauptfriedhof steht und ein Werk des Künstlers Juan Ramón Bonilla, eingeweiht im Jahr 1918.
27. Denkmal für Andrew Carnagie (1835 – 1919)
Philanthrop und nordamerikanischer Industrieller, der sein immenses Vermögen zur Gründung karitativer Stiftungen und zur Förderung wissenschaftlicher Forschung hinterließ. Er beschloss, den Bau des Gebäudes des Zentralamerikanischen Gerichtshofs in Cartago (zerstört durch das Erdbeben von 1910) zu finanzieren. Angesichts dieser Situation unterstützte er die erneute Errichtung des Gerichtshofs, aber diesmal in der Stadt San José (heute Casa Amarilla). Die Bronzebüste, ein Werk von Juan Ramón Bonilla, wurde im Jahr 1918 eingeweiht.
28. Denkmal für Tomás Soley Güel (1875 – 1943)
Co-Direktor der Zeitung El Imparcial, Kongressabgeordneter von 1920 bis 1922 und Staatssekretär für Finanzen und Handel von 1923 bis 1928. Er war einer der Gründer des Nationalen Instituts für Versicherungen (Instituto Nacional de Seguros). Im Jahr 1974 stellte man, zum fünfzigjährigen Jahrestag des Versicherungsmonopols, sein Bronzebildnis auf, ein Werk des Bildhauers Olger Villegas Cruz.
29. Denkmal für Juan Vázquez de Coronado (1523 – 1565)
Spanischer Eroberer. Oberbürgermeister von Honduras und San Salvador und Gründer der Stadt Cartago. Er bereiste Costa Rica und ihm gelang die Befriedung vieler Indianerstämme. Er wurde von König Philipp II. zum Adelantado (“Hervorgehobener”, Beamter der Kastilischen Krone) und Gouverneur der Provinz von Costa Rica ernannt. Auf der Rückreise nach Spanien ertrank er nach einem Schiffbruch. Die drei Meter hohe Bronzestatue wurde von dem Spanier José Antonio Márquez gearbeitet, vom Institut für Hispanistische Kultur von Madrid gestiftet und am 12. Oktober 1977 eingeweiht.
30. Denkmal für Isabella Die Katholische (1451 – 1504)
Isabella war Königin von Kastilien und dank ihrer Heirat mit Ferdinand von Aragon ergab sich die Vereinigung der beiden wichtigsten Königreiche von Spanien und die Vertreibung der Mauren von der Iberischen Halbinsel. Sie kämpfte für die politische, rechtliche, territoriale, religiöse und linguistische Einheit von Spanien. Ab 1492 war ihre Unterstützung entscheidend bei der Entdeckung Amerikas, einem von Christoph Kolumbus begonnenen Unternehmen. Die in Madrid von I. A. González gegossene Bronzebüste wurde von José Plañez gearbeitet.
31. Schulen (Escuelas Graduadas) (Metallgebäude, Edificio Metálico)
Avenida 5, Calle 9
1890, während der kurzen Regierung von Carlos Durán Cartín, schloss man mit der Sociedad de Forjas de Aiseau von Belgien einen Vertrag für ein Metallgebäude, dessen neoklassischer Entwurf auf den Architekten Charles Thirion zurückging. Das Ziel war die Unterbringung der Schulen (Escuelas Graduadas) für Jungen und Mädchen von San José. Ende 1892 traf die Schiffsladung mit den Teilen des Gebäudes in Costa Rica ein und 1896 wurde das Gebäude eingeweiht. Im Jahr 1917 gab man der Mädchenabteilung der Schule den Namen Julia Lang und Buenaventura Corrales der Abteilung für die Jungen. Mit der Aufsicht über den Bau des Gebäudes betraute man den Ing. Henry Invernisio. Diese Schule ist ein Beispiel für die Metallarchitektur, die seit der Weltausstellung von 1889 in Paris an Bedeutung gewann, wo man den berühmten, von Ing. Gustav Eiffel entworfenen Eiffelturm einweihte.
32. Park Morazán
Avenida 3, Calle 5 und 9
Ein Teil des Gebiets, das heutzutage der Park Morazán einnimmt, war eine Lagune, aus der Tonerde zur Herstellung von Adobe geholt wurde. Im Jahr 1878 begann man den Prozess der Trockenlegung dieser Gebiete und er konsolidierte sich als freier Platz namens Plaza de la Laguna. Man verfügte per Dekret vom 15. September 1887 die Anlegung eines Parks und benannte ihn nach dem General Francisco Morazán. Mit dem Projekt wurde der Ing. Juan de Yongh beauftragt. 1890 wurde der Park eingeweiht und im Laufe der Zeit mehrmals umgestaltet. Einmal wurde ein kleiner japanischer Park miteinbezogen (50er Jahre). Die gegenwärtige Umgestaltung geht auf das Jahr 1991 zurück im Versuch, dem Park ein Flair des frühen 20. Jahrhunderts zu verleihen. Im Park Morazán befinden sich die folgenden Skulpturen:
33. Denkmal für den Lehrmeister Marcelino García Flamenco (1888 – 1919)
Er wurde in San Esteban im Department von San Vicente, El Salvador geboren. Im Jahr 1915 zog er nach Costa Rica, wo er sich durch seine Lehrtätigkeit als Grundschullehrer auszeichnete. Angesichts der Missbräuche in der Diktatur von Federico Tinoco griff er zu den Waffen und kämpfte an der Seite der Revolutionäre. Er wurde gefangen genommen und am 19. Juli 1919 in der Nähe von La Cruz, Guanacaste standrechtlich erschossen. Zu seinem Gedenken stellte man im Jahr 1926 einen als “Brunnen des Wanderers (Fuente del Caminante)” getauften Steinbrunnen auf, der in seinem oberen Teil ein Halbrelief aus Bronze zeigt, ein Werk des Bildhauers Juan Ramón Bonilla.
34. Monument für Simón Bolívar (1783 – 1830)
Bolívar, General, venezolanischer Staatsmann, wurde zum Befreier und Helden Südamerikas ausgerufen. Ab 1813 begann er den Unabhängigkeitskrieg, der sich durch seine Länge und Grausamkeit charakterisiert. Nach Konsolidierung der Emanzipation von Groß-Kolumbien (Venezuela, Kolumbien und Ecuador) führte er den Aufstand Perus an. Als ausgezeichneter Redner und Schriftsteller setzte er sich für die lateinamerikanische Einheit ein. Seiner einzigartigen Feder verdanken wir den Jamaikabrief, in welchem er sein politisches Gedankengut erläuterte. Eine andere seiner Schriften war der Essay “Meine Leidenschaft der Chimborazo” (Mi Delirio el Chimborazo). Die Bronzeskulptur wurde im Jahr 1921 eingeweiht. Man schreibt sie dem Künstler Tennerani zu. Andere Nachbildungen dieses Monuments sind in Caracas, Venezuela, Bogota, Kolumbien und Hamburg, Deutschland, zu finden.
35. Denkmal für Bernardo O’Híggins (1776 – 1842)
Chilenischer General und Staatsmann. O´Higgins kämpfte gegen die königlichen spanischen Truppen und ging nach der Niederlage von Rancagua nach Argentinien, wo er zusammen mit dem General San Martín das Befreiungsheer organisierte. Mit dem militärischen Sieg von Maipú festigte sich die Unabhängigkeit von Chile. Die 1983 eingeweihte Bronzebüste ist ein Werk des Bildhauers Luis Umaña Ruiz.
36. Denkmal für Mauro Fernández Acuña (1843 – 1905)
Intellektueller und costaricanischer Politiker, graduiert als Anwalt im Jahr 1869. Er war Mitrichter und Staatsanwalt des Obersten Gerichtshofs und Professor für Jura an der Universität von Santo Tomás. Ferner hatte er während der Regierung von Bernardo Soto das Amt des Staatssekretärs für Finanzen, Handel und Erziehungswesen inne. Von dieser wichtigen Position aus führte er eine bedeutende Bildungsreform (1884) durch, welche eine tiefgreifende Veränderung des Primar- und Sekundarschulwesens bedeutete. Die Bronzebüste ist ein Werk des Bildhauers Juan Portuguez Fucigna. Sie wurde in den Werkstätten der Eisenbahn zum Atlantik gegossen und am 19. Dezember 1943 eingeweiht.
37. Denkmal für Julio Acosta García (1872 – 1954)
Er hatte verschiedene öffentliche Ämter inne und leitete die revolutionäre Bewegung namens Sapoá (1919) gegen die Diktatur der Brüder Tinoco. Gewählter Präsident von Costa Rica (1920-1924). Während der Amtsführung seiner Regierung wurde das Büro für Finanzkontrolle, heute Rechnungshof der Republik, geschaffen, und er musste sich mit dem Grenzkonflikt mit Panama auseinandersetzen, der zum Krieg von Coto führte. García wurde zum Verdienten des Vaterlands erklärt. Die 1963 eingeweihte Bronzeskulptur fertigte der italienische Künstler Leoni Tommasi.
38. Denkmal für Francisco Morazán (1792 – 1842)
Der in Honduras geborener Patriot und Staatsmann Morazán gilt als die berühmteste Gestalt des föderalistischen zentralamerikanischen Ideals der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er kämpfte für die Vereinigung der Länder, die die alte Zentralamerikanische Föderation bildeten, und musste sich dem Druck und den Ambitionen der lokalen Anführer stellen. Er kam 1842 nach Costa Rica und unterstützte den Sturz von Braulio Carrillo, aber seine Regierung konnte sich nicht konsolidieren und er wurde nach kurzer Zeit gefangen genommen und am 15. September 1842 im Zentralpark von San José standrechtlich erschossen. Im Jahr 1887 beschloss die Regierung den Park Morazán in der näheren Umgebung der Schnapsfabrik anzulegen und stellte im Jahr 1993 sein von Fernando Calvo gefertigtes Bronzebildnis auf.
39. Denkmal für Domingo Faustino Sarmiento (1811 – 1888)
Der argentinische Politiker, Schriftsteller und Pädagoge Sarmiento arbeitete einige Zeit als Journalist bei der chilenischen Tageszeitung El Mercurio. Im Jahr 1868 löste er Bartolomé Mitre als Präsidenten der Republik von Argentinien ab. Unter seinen Schriften sind: Viajes (Reisen), Recuerdos de Provincia (Provinz-Erinnerungen), Mi Defensa (Meine Verteidigung), Campaña en el Ejército Grande (Kampagne im Großen Heer), Conflicto y Armonía de las Razas en América (Konflikt und Harmonie der Rassen in Amerika). Die Bronzebüste ist ein Werk des argentinischen Bildhauers Luigi Perlotti und wurde in den 50er Jahren aufgestellt.
40. Tempel der Musik
Im Jahr 1920 beschloss die Kommission zur Veranstaltung von Jahresendfeiern, im Park Morazán einen Pavillon aus Stahlbeton zu bauen. Mit dem Entwurf wurde der Architekt José Francisco (Chisco) Salazar beauftragt. Man gab ihm für den Bau drei Wochen Zeit, weshalb täglich in 18-stündigen Schichten gearbeitet wurde. Der Stil des Pavillons war vom französischen Liebes- und Musiktempel von Versailles inspiriert (daher sein Name). Dieses Denkmal ist aufgrund seiner akustischen Qualität ein Ort par excellence für Konzerte und Zapfenstreich.
41. Residenz Las Acacias
Avenida 3, Calle 9
Dieses Gebäude im viktorianischen Stil wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erbaut. Für seinen Bau wurden Materialien wie Stein, Ziegel und edle Hölzer verwendet. Das Dach im Mansardenstil besitzt drei Dachluken und ist mit einem Dachaufbau (crestería) aus Metall und anderen Zierelementen gekrönt. An der Hauptfassade hebt sich ein herrliches, in einen breiten Rahmen gesetztes Glasfenster im “Erkerfenster-Stil” hervor, ähnlich denen in San Francisco, Kalifornien. Die Residenz gehört Salvador Gurdián Morales.
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42. Alte Residenz von Cecil Vernor Lindo (Bar Key Largo)
Avenida 3, Calle 7
Dieses Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Familie Herrán, den Schwiegereltern des Ex-Präsidenten Cleto González Víquez, gebaut. In den 20er Jahren erwarb es der wohlhabende Geschäftsmann Cecil Vernor Lindo, der auch ein hoher Funktionär der United Fruit Company war. Jahre später diente es als Sitz des Musikkonservatoriums der Universität von Costa Rica. Bereits in der Mitte der 70er Jahre wurde dort die Bar Key Largo eingerichtet. Das Gebäude war der viktorianischen Stilströmung nachempfunden. Sein Erdgeschoss besteht aus Ziegelsteinen, der zweite Stock aus französischem Bahareque (mit Zement verputzter Maschendraht). Es gehört Maximiliano Gurdián.
43. Gebäude der Familie Anderson
Avenida Central und 1, Calle 5
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Ziegel, Steinsockel und die inneren Wände aus französischem Bahareque (mit Zement bedeckter Maschendraht) gebaut, ist heute nur die Fassade erhalten und das Gebäude wird von dem Restaurant Rosti Pollos belegt. Es ist ein zweistöckiges, neoklassisches Haus, charakteristisch für Geschäftsgebäude dieser Epoche. Es gehört der Familie Anderson Sáenz. Sein kultureller Wert wird durch das benachbarte Varietétheater ergänzt.
44. Gebäude Maroy S.A.
Avenida 1 und Calle 5.
Das dreistöckige Gebäude wurde im Jahr 1923 aus Stahlbeton nach dem Entwurf des Architekten Gerardo Rovira erbaut. Sein Besitzer war der Anwalt und Unternehmer Manuel Francisco Jiménez Ortiz. Im Laufe der Zeit wurde es als Wohn- und Geschäftshaus und für Büros benutzt. In den 40er Jahren mietete es die Eisenbahngesellschaft von Costa Rica. Es repräsentiert den neoklassischen Trend. Unter seinen Elementen zeichnen sich eine Kuppel als Hallenabschluss, schmiedeeiserne Balkone und Säulenreihen mit Blumenmotiven aus, an der Dachkonstruktion heben sich Mansarden und Monitore hervor.
45. Alte Residenz der Familie Jiménez de la Guardia
Avenida 1 und 3, Calle 5
Diese herrschaftliche Residenz wurde im gemischten System zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut. Das Gebäude ist nach dem Entwurf des Architekten Francisco Tenca der modernistischen Bewegung des Jugendstils nachempfunden. An der Hauptfassade sind verschiedene für diesen Stil typische ornamentale Motive zu sehen, unter ihnen ein Halbrelief, das Adam und Eva im Paradies darstellt, weibliche Gesichter, mit stilisierten Pflanzenelementen reich verzierte Konsolen und Gesimse.
46. Haus der Alliance Française
Avenida 5, Calle 7
Im Jahr 1893 verkaufte Amán Fasileau Duplantier dem Geschäftsmann aus Alajuela, Manuel Sandoval Jiménez, das Grundstück zum Bau des Hauses. Zwei Jahre später baute Sandoval sein zweistöckiges Wohnhaus aus Ziegelsteinen, edlen Hölzern und einer aus Belgien importierten Metallstruktur. Dies war eines der ersten im Barrio Amón gebauten Wohnhäuser. Im Jahr 1965 wurde es zum Sitz der Alliance Française in Costa Rica.
Tel.: (506) 2222-2283. Webseite: www.afsj.net
47. Alte Residenz von Ofelia María Coto Cubero.
Avenida 9, Calle 5
Dieses Wohnhaus wurde 1924 von Aniceto Esquivel Carranza gebaut. Das für seinen Bau verwendete Material waren Kiefernholz-Paneele (pinotea podocarpus guatemalensis). Aufgrund seiner Charakteristik, Typologie und Umfangs ist das Haus ein klares Beispiel der großen Residenzen der Zone. Es hat einen Sockel aus Ziegelsteinen, eine symmetrische Aufteilung und große vertikale Schiebefenster, die mit rhombenförmigen Darstellungen verziert sind.
48. Alte Residenz Mariano Álvarez Melgar
Es war das Wohnhaus des Lic. Mariano Álvarez Melgar und wurde im Jahr 1910 aus Ziegelsteinen erbaut. Álvarez Melgar war spanischer Konsul in Costa Rica. Das Gebäude weist an seiner Fassade eine maurische (arabische) Verzierung auf, mit reichem Dekor an den Konsolen, Gesimsen, Tür- und Fensterrahmen. Der Haupteingang ist mit einem Korridor mit hufeisenförmigen Bogen ausgestattet, die von kleinen, paarweise angeordneten Säulen getragen werden und mit Petatillo-Design abschließen.
49. Alte Residenz von Alejo Aguilar
Avenida 9, Calle 3
Diese monumentale Residenz wurde von Alejo Aguilar in der Dekade von 1920 als Wohnhaus gebaut. In seinem architektonischen Eklektizismus verbinden sich die neokolonialen Elemente des Turms, Rundbogen und Ziegeldach mit dem klassischen Stil seiner Fenster, aus Edelhölzern gearbeiteten Konsolen, Balustraden und dem Bossenquaderwerk an den Eckpunkten seiner Fassaden.
50. Alte Residenz von Joaquín Tinoco Granados
Avenida 9, Calle 3
Das Wohnhaus wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus Ziegelsteinen erbaut. General Joaquín Tinoco, Bruder des Diktators Federico Tinoco, bewohnte es bis zu seinem Tod. Das Gebäude ist viktorianisch beeinflusst und weist eine symmetrische Fassade, Korridor mit Holzbalustrade, ein großes Fenster vom Typ kalifornisches “Erkerfenster” und Vorgarten auf. Am Dach hebt sich der intensiv aus durchbrochenem Holz mit filigranen Details gearbeitete Giebel hervor. Joaquín Tinoco machte sich als Mitglied einer De-facto-Regierung viele Feinde.
51. FODESAF-Büro (Fondo de Desarrollo y Asignaciones Familiares)
Avenida 11, Calle 3
Das Gebäude wurde im Jahr 1910 aus Ziegelsteinen erbaut, als Residenz von Cipriano Herrero del Peral, Geschäftsmann und Besitzer des Geschäfts “La Fama”. Es wurde von dem Architekten Jaime Carranza Aguilar im neoklassischen Stil entworfen und mit zwei Stockwerken, weitläufigem Korridor mit Balustraden und paarweise angeordneten Säulen ausgestattet. Im Laufe der Zeit ging das Wohnhaus in die Hände der Familien Rohrmoser und Lahmann über und wurdet schließlich kommerziell genutzt, zunächst als das Restaurant, Klub Le Chambort und Hotel Britannia.
52. Alte Residenz von Luis Ollé
Avenida 11, Calle 3
Das Wohnhaus wurde im Jahr 1923 von dem wohlhabenden Geschäftsmann Luis Ollé gebaut, Gründer eines Kaufhauses desselben Namens. Es besitzt eine neoklassische Ausstattung und ist symmetrisch aufgeteilt. An baulichen Elementen finden wir: Bossenquaderwerk an seinen Fassaden, ein von dorischen Säulen flankiertes Eingangsportal, mit Balustrade ausgestattete Doppeltreppe zum Haupteingang und Garten.
53. Maurenschloss (Castillo del Moro)
Avenida 13, Calle 3
Dieses Gebäude ist das geheimnisvollste und das einzige in diesem ursprünglichen Stil im Barrio Amón. Es wurde in der Mitte der Dekade von 1920 als Residenz des spanischen Geschäftsmanns Anastasio Herrero del Peral gebaut. Der Entwurf zeigt ein maurisches architektonisches Konzept des Architekten Gerardo Rovira. Mit einer Fülle an Bau- und Zierdetails unter denen sich Folgende hervorheben: der Turm und die mit Kupferlamellen überzogene Kuppel, verschiedene mit Zinnen versehene Dachterrassen auf unterschiedlichen Stockwerken, spitzbogige bunte Glasfenster, Innenhof mit Brunnen, Außenmauern und eine Fülle an Zierelementen, sowohl an den Füllungen seiner Fassaden wie an den Innenwänden und Decken. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es von dem Erzbischof Carlos Humberto Rodríguez Quirós erworben, der das Haus viele Jahre lang bewohnte. Gegenwärtig beherbergt es ein Restaurant.
54. Das Kindermuseum
Das Costaricanische Zentrum für Wissenschaft und Kultur ist eine Einrichtung, die mit dem Slogan „Hilf uns, zu helfen“ wirbt. Der Besucher findet ein Gebäude mit einer eindrucksvollen Architektur aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, das früher die Zentralstrafanstalt war. Das Museum wurde im Jahr 1994 eröffnet und ist im allgemeinen Sprachgebrauch als Kindermuseum bekannt. Es handelt sich um das erste, interaktive Museum in Zentralamerika. Die ausgestellten Themen stehen in Bezug zu Wissenschaft, Geschichte, Technologie und Kunst. Der Besucher hat ebenso die Möglichkeit die Nationale Kunstgalerie zu besuchen, die sich auf einer Seite des Museums befindet, sowie auch den Jugendkomplex zur Wissenserweiterung der jungen Besucher. Ebenso werden im Nationalen Auditorium eine Reihe von Aktivitäten angeboten.
Tel.: (506) 2258-4929, Fax: 2223-3470
Webseite: www.museocr.com
Öffnungszeiten: Während der Schulzeit: Dienstag – Freitag, 8 – 16.30 Uhr, Samstag und Sonntag, 9.30 – 17 Uhr. -
Paseo Colón und La Sabana
Paseo Colón und La Sabana
In den 40er Jahren begann die Urbanisierung der Zone des Paseo Colón durch die Umwandlung der alten Kaffeeplantagen in Wohngebiete, zu der Zeit, als auch der Internationale Flughafen von La Sabana eingeweiht wurde. Die wichtigste Ursache, die zum Verschwinden der Kaffeeplantagen und zur städtischen Ausdehnung in diesem Sektor führte, hatte mit der Krise des internationalen Kaffeepreises zu tun – als Folge des Zweiten Weltkriegs und der Schließung des traditionellen Marktes in Deutschland. Die Situation veranlasste die Kaffeepflanzer und Besitzer dieser Plantagen zu dem Entschluss, die Plantagen im Westsektor der Stadt zu beseitigen. Damit ermöglichten sie die Rodung und Parzellierung des Geländes unter Nutzung der lukrativen Preise, die die Grundstücke in der Nähe des Flughafens erzielten. Dieser Prozess ermöglichte die Entstehung der eleganten Wohnviertel von San Francisco, San Bosco und Pitahaya. Wohngebiete, die im Westen von der 42. Straße, im Süden vom 10. Boulevard, im Osten von der 20. Straße und im Norden vom dritten Boulevard begrenzt werden.
Der Paseo Colón war in den 50er Jahren eine asphaltierte und durch Straßenlaternen beleuchtete Straße, die Straßenbahnschienen wurden entfernt. Den von Jacobo Schifter und Lowell Gudmundson unternommenen Nachforschungen zufolge, nahm in der Zeit von 1951 bis 1955 die Zone des Paseo Colón (vor allem die Viertel Pitahaya und San Bosco) eine große Zahl an Familien jüdischer Herkunft auf. Hier bauten sie außer den Wohnhäusern das Israelitische Zentrum und die Synagoge. Hintergrund war die Auswanderung der Juden, die auf der Suche nach Ländern in friedlicheren Regionen, Europa nach dem Zweiten Weltkrieg verließen.
Ferner ließ sich im südlichen Sektor des Paseo Colón eine ansehnliche Gruppe von Bürgern libanesischer Herkunft nieder, die während vieler Jahre mit den Juden und Costaricanern zusammen an diesem Ort lebten. Die gegenwärtige Architektur in der Zone des Paseo Colón ist für die Mittel- und Oberschicht repräsentativ, wenn man bedenkt, dass die Zone zu klaren Wohnzwecken entstand. Heute führt der Expansionsprozess des Gebiets zur schrittweisen Vernichtung eines Großteils der Zone, mit dem sich daraus ergebenden wahllosen Abrissprozess.
1. Altes Nationales Versicherungsinstitut (Instituto Nacional de Seguros)
Avenida 0 und 2, Calle 10
Im Jahr 1924 wurde unter der Regierung von Ricardo Jiménez Oreamuno (1924 bis 1928) das Nationale Versicherungsinstitut als Versicherungsbank gegründet. Im Jahr 1932 beschloss man, seitlich der Kirche von La Merced ein Gebäude als Feuerwache von San José zu bauen. Seit dieser Zeit ist die Feuerwehr von Costa Rica an das Nationale Versicherungsinstitut angeschlossen. Das vierstöckige Gebäude aus Stahlbeton wurde im Art Decó-Stil nach einem Entwurf des Architekten Fernando Gabriele gebaut. 1943 wurde als eine Erweiterung der Kaserne zur Nordseite hin ein neues Gebäude aus Stahlbeton und im Art Decó-Stil für die Büros der Versicherungsgesellschaft errichtet. Sein Entwurf geht auf den Architekten José María Barrantes Monge zurück. Bei beiden Gebäuden bemerkt man bei den Fassaden eine deutliche Nutzung der Symmetrie, während in seiner volumetrischen Zusammensetzung die vertikale Linie betont wird. In beiden Gebäuden kann man die halbzylindrisch abgerundeten Ecken beobachten. Im Jahr 1976 verlegte die Versicherungseinrichtung ihre Büros in den Distrikt Carmen und wandelte ihren alten Sitz in die Zweigstelle Merced um. Sie wurde am 30. November 2004 zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
2. Kirche La Merced
Avenida 2 und 4, Calle 10 und 12
Im Jahr 1815 erhielt der Priester Encarnación Fernández die Erlaubnis zur Errichtung einer Kapelle aus Lehmziegel an dem Ort, wo sich heute die Zentralbank befindet. 1822 wurde sie durch ein Erdbeben beschädigt und das Erdbeben von 1841 erzwang schließlich ihren Abriss. 1848 wurde sie aus Ziegelsteinen wieder aufgebaut, aber ein neues Erdbeben im Jahr 1888 ließ sie erneut in Trümmer fallen. Nach Verhandlungen mit der Regierung wurde beschlossen, die neue Kirche gegenüber dem Krankenhausplatz (heute Park Braulio Carrillo) zu bauen. 1894, in der Zeit des Pfarrers Santiago Zúñiga, wurde der Bau begonnen. Für den neugotisch beeinflussten Entwurf waren der Ing. Lesmes Jiménez Bonnefil und der Architekt Jaime Carranza Aguilar verantwortlich. 1907 war der Bau abgeschlossen. Er weist ein Stahlgerüst, Wände aus Ziegelsteinen und Sockel aus Kantstein auf. Er hat einen einzigen Turm mit Spitzbogenfenstern, Rosetten, Strebepfeiler und drei Schiffe. Im Jahr 1920 bemalte der Italiener Adriano Arié die inneren Säulen. Das mittlere Schiff ist fünfzehn Meter hoch, die Basis der Innenwände weisen eine Marmorverkleidung auf und die Böden sind aus Mosaik aus der Fabrik von Doña Adela Jiménez. Im Inneren ziehen der von Manuel Zúñiga gefertigte Sterbende Christus (Cristo Agonizante) und die Glasfenster die Aufmerksamkeit auf sich. Von außen hat man Zugang über eine Freitreppe, die von einer Balustrade flankiert wird; beide sind aus Schleifstein gearbeitet. 1969 wurde die Kirche vom Erzbischof Carlos Humberto Rodríguez Quirós geweiht. Im Jahr 2002 begann ein langer Prozess der Restaurierung. Im Jahr 2010 wurde in ihrem Garten eine 3,5 Meter hohe dem Cristo del Camino gewidmete Skulptur aufgestellt, die von der argentinischen Künstlerin Josefina Genovese aus steinerner Pressmasse gefertigt wurde. Die Kirche wurde am 11. Juni 1996 zum historisch-architektonischen Erbe erklärt.
Tel.: (506) 2248-0065, Webseite: www.tesorosdelamerced.com
3. Park Braulio Carrillo
Avenida 2 und 4, Calle 12 und 14
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es an dem Ort, wo heute die Kirche La Merced steht, einen Platz zum Ausruhen und an der Westseite (dem heutigen Park Braulio Carrillo) stand eine große, alte Villa. 1820 wurde das Gebäude aus Adobe und Bahareque gebaut. Es war als Mesón de Mora bekannt und wurde von sehr armen Familien bewohnt. Gegen 1851 war die Zone als westliche Stadtgrenze anerkannt. Im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich der Sektor wegen zunehmender Kriminalität zu einem gefährlichen Ort und die alte Villa verwandelte sich in ein Mietshaus. Im Jahr 1902 ordnete der Finanzsekretär Cleto González Víquez an, das Gebäude abzureißen, um einen öffentlichen Platz zu schaffen und den Blickwinkel auf die im Bau befindliche Kirche La Merced und das Hospital San Juan de Dios zu verbessern. Im Kongress der Republik wurde entschieden, den Platz in einen Park umzuwandeln und auf den Namen Braulio Carrillo zu taufen. Um 1908 wurde er mit Bäumen bepflanzt und von einer 1,50 Meter hohen Mauer aus Ziegelsteinen umfasst.
4. Statue des Licenciado Braulio Carrillo Colina (1800 – 1845)
Avenida 2, Calle 12 und 14
Braulio Carrillo wurde in La Chinchilla de San Rafael de Oreamuno de Cartago geboren. Er studierte an der Universität von León und graduierte sich als Anwalt. Er wurde costaricanischer Präsident des Gerichtshofs und Abgeordneter des Zentralamerikanischen Bundeskongresses (Congreso Federal Centroamericano). In den Jahren 1835 bis 1837 und 1838 bis 1842 war er Staatschef von Costa Rica. Zu den herausragendsten Leistungen seiner Amtsführung gehören: die Förderung des Kaffeeanbaus, die Aufhebung des „Ley de la Ambulancia“ und die endgültige Etablierung der Hauptstadt in San José (1835). Er förderte den Bau von Wegen und Brücken, veranlasste das Pflastern der wichtigsten Straßen von San José, am 15. November 1838 löste er Costa Rica endgültig aus der Zentralamerikanischen Föderation und 1841 verkündete er das Zivil-, Straf- und Verfahrensrecht. Im Jahr 1841 wurde er von Francisco Morazán gestürzt und gezwungen, nach El Salvador ins Exil zu gehen, wo er 1845 ermordet wurde. Er wird als “Architekt des Costaricanischen Staates” betrachtet. Im Jahr 1971 verlieh man ihm den Titel “Verdienter um das Vaterland”. Eine 1,60 Meter hohe Bronzestatue wurde von Abilio Valverde gefertigt und Anfang der 90er Jahre im Park Braulio Carrillo eingeweiht, gegenüber der Kirche von La Merced.
5. Hospital San Juan de Dios
Avenida 0, Calle 14
Im Jahr 1845 wurde ein Gesetz verabschiedet, das die dringende Errichtung eines Hauses zur Behandlung Kranker forderte. Mit der Einrichtung des Hospitals San Juan de Dios wollte man den vorrangigen Bedarf im Gesundheitsbereich befriedigen, vor allem für die ärmsten Sektoren der Bevölkerung.
Das erste Gebäude wurde im Jahr 1852 eingeweiht, trotzdem dauerte der Bau der Pavillons bis 1855. Das verwendete Material war vorwiegend Adobe und Bahareque, was eine koloniale Architektur vermuten lässt, die einige Innenhöfe einschloss. Seit mehr als einem Jahrhundert waren die Schwestern der Nächstenliebe (Hermanas de la Caridad) für die Leitung und Pflege des Krankenhauses verantwortlich, ein religiöser Orden, der auch verschiedene Hospitäler gleichen Namens in anderen Ländern von Lateinamerika leitete. Im Jahr 1895 kam es zu einer Erweiterung und zum Bau neuer Pavillons mit neugotischen Elementen: in der Fassadenverzierung, Spitzbogenfenstern und kleinen Kreisen in Rosettenform, die die Fenster des zweiten Stocks krönten. Seitdem verfügte das Hospital über ein ausgedehntes zweistöckiges Gebäude in L-Form und aus Ziegelstein. In den 20er Jahren wurde das Gebäude umgestaltet und seine Fassaden völlig verändert, es entstand ein nüchternes Design, das man noch heute sieht. Heutzutage ist der Krankenhauskomplex das Ergebnis einer Reihe von Änderungen, die im Laufe der Zeit stattfanden und man kann einige, von berühmten Architekten wie León Tessier, Augusto Fla-Chebba und José María Barrantes Monge ausgeführte Elemente der Neoklassik und des Art Decó erkennen. Im Jahr 1934 wurden die vom Architekten José Francisco Salazar entworfene Pension Echandi und die Arztpraxis im Art Decó-Stil errichtet. Das Hospital wurde am 25. Oktober 1994 zum historisch-architektonischen Erbe erklärt.
6. Alte Kapelle Chapuí
Avenida 0, Calle 16 und 20
Im Jahr 1883 wurde beschlossen, ein Gebäude zur Behandlung Geisteskranker zu errichten, das als Nationale Irrenanstalt (Hospital Nacional de Locos) oder Asyl Chapuí bekannt werden sollte. Zwischen 1886 und 1890 wurden die Pavillons und die Kapelle gebaut. Von der Kapelle an wies das Gebäude ein symmetrisches Design auf. Die neoklassisch beeinflussten Pavillons wurden von lng. Jaime Carranza entworfen, während an der neugotischen Kapelle der lng. Bertoglio und Sr. Manuel Quirós mitwirkten. Das Hospital verfügte über weitläufige Gärten auf und wurde vom Präsidenten Carlos Durán Cartin (1889 – 1890) eingeweiht.
7. Haus der Familie Pozuelo Azuola
Avenida 0, Calle 20 und 22
Das Wohnhaus wurde im Jahr 1941 aus Stahlbeton und Ziegelsteinen von der Familie von Alejandro Pozuelo Apestegui und Flora Azuola Salazar gebaut. Es wurde im neokolonialen Stil vom Architekten José María Barrantes Monge entworfen. In den 30er und 40er Jahren wurde dieser Wohnhaustyp wegen des Materials und Baustils von der Oberschicht sehr geschätzt, was sich im Paseo Colón bemerkbar machte. In dieser Zeit nahm auch die Besiedlung dieses Stadtsektors zu. Das Wohnhaus hat weiße Wände, Ziegeldach, Veranda mit Bogen, Details aus Holz und weitläufige Gärten. Die Bodenplatten mit geometrischen Mustern stammen aus der Fabrik von Doña Adela de Jiménez. Es hat einen mit Talavera-Mosaiken aus Mexiko verzierten, zentralen Innenhof. Heute gehört das Wohnhaus den Brüdern José Miguel und Fernando Alejandro Pozuelo Azuola. In den 70er Jahren erfuhr die Vorderfront einige Veränderungen wie die Erweiterung zu den Seiten hin und den Bau eines Bades im zweiten Stock. Ferner wurden in die Mauer des äußeren Gartens Schutzgitter gesetzt.
8. Haus der Familie Pozuelo Pages
Avenida 0, Calle 22
Die Residenz wurde im Jahr 1946 für die Familie von José Pozuelo Apestegui und Flora Pagés Estrada gebaut. Der Vater von José Pozuelo war Felipe Pozuelo Rivera, ein spanischer Emigrant, der in Costa Rica Land die Keksfabrik Galletas Pozuelo eröffnete. Das Haus wurde vom Architekten Daniel Domínguez entworfen und aus Ziegelsteinen gebaut. Das Wohnhaus hat weitläufige äußere Gärten, in denen ein riesiger, aus Guatemala stammender und zum Zeitpunkt des Baus gepflanzter Baum der Art “ahuehuete” (Familie der Weiden) steht. Bis 1989 wohnte hier María Elena Pozuelo Pagés, seither war es keine Familienresidenz mehr, sondern wurde zu kommerziellen Zwecken vermietet. Eine Zeit lang diente das Haus als Sitz der brasilianischen Botschaft und wurde später Sitz der Sozialchristlichen Partei (Partido Unidad Social Cristiana) und der Europäischen Sprachakademie (Academia Europea de la Lengua).
9. Schule Juan Rafael Mora Porras
Avenida 1 und 3, Calle 22 und 24
Im Jahr 1914 nahm die Schule Juan Rafael Mora ihren Unterricht im alten Hauptquartier (einem Raum, den gegenwärtig das Theater Melico Salazar belegt) auf. Im Jahr 1924 beschädigte ein starkes Erdbeben die Struktur irreparabel. 1928 wurde der Bau eines neuen Gebäudes beschlossen, um die Schule auf einem, am Paseo Colón gelegenen Grundstück unterzubringen, das dem Bildungsausschuss der Stadt San José gehörte. 1934, während der Regierungszeit von Ricardo Jimenez Oreamuno (1932 – 1936), wurde sie nach einem Entwurf des Architekten José María Barrantes unter der Bauaufsicht von Ing. Lucas Fernández und dem für den Bau verantwortlichen Bauunternehmen von Enrique Cappella eingeweiht. Das Gebäude aus Stahlbeton im neoklassischen Stil weist einen eklektischen Dekor, achtzehn Aulen und zwei zentrale Innenhöfe auf. Zu der Zeit, als die neue Schule ihre Pforten öffnete, war sie von Koppeln umgeben, die sich bis zum Barrio México erstreckten. In den 50er Jahren waren in dem Gebäude gleichzeitig die Schule República del Brasil für Mädchen und Juan Rafael Mora für Jungen untergebracht. Im Jahr 1975 wurden sie zusammengelegt und es blieb nur die Zweite bestehen.
10. Kochschule (Culinary Trainer School)
Avenida 2, Calle 26 und 28
1941 wurde das Wohnhaus im neokolonialen Stil von dem Architekten José María Barrantes Monge entworfen und gebaut und anschließend von der Familie von Manuel Emilio Clare bewohnt. Der neokoloniale Stil war in dieser Epoche in den Vierteln der hauptstädtischen Oberschicht weit verbreitet, z.B. Paseo Colón, Escalante und González Lahman. Im Jahr 1951 wurde es von der Familie von Oscar Herrera Mata und Hortensia Sotillo Jiménez erworben. Nach dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau heiratete der Hausbesitzer Hermelinda Rojas Gamboa. Das Wohnhaus besteht aus Ziegelsteinen und weist im Esszimmer und zwei Zimmern Holzpfosten aus Cristóbal auf. Im Jahr 1965 wurden in dem Gebäude einige Umbauten und eine Erweiterung im zweiten Stock vorgenommen. Im Jahr 2010 kaufte Carolina Coronado das Gebäude, um dort eine Kochschule einzurichten.
11. Gästehaus Aldea (Hostal Aldea)
Avenida 2, Calle 28
Im Jahr 1938 baute die Familie von Humberto Barahona Briones und Lia Strever Muñoz das Haus. Das viktorianisch beeinflusste Wohnhaus wurde von dem Bauunternehmer Nicolás Montero gänzlich aus Holz gebaut. Im Jahr 1939 verwies die Regierung von Leon Cortés (1936 bis 1940) den Nicaraguaner Humberto Barahona des Landes, wegen seines Widerstandes gegen den Besuch des Diktators Anastasio Somoza García. Seine Familie blieb im Land, verlor aus wirtschaftlichen Gründen jedoch das Wohnhaus und musste nach Mexiko emigrieren. 1946 wurde das Haus von der Familie von Julio César Ovares und María Salazar Alvarado erworben. In dieser Zeit war Ovares Arzt des Hospitals San Juan de Dios und richtete deshalb in einem Teil des Wohnhauses eine Arztpraxis ein. Das Haus wurde an seine Tochter Marta Ovares Salazar und ihren Ehemann Fernando Guzmán Mata (Vizepräsident der Republik von 1974 – 1978) vererbt. Schließlich diente es verschiedenen kommerziellen Zwecken, beherbergte beispielsweise Büros der Genossenschaftsbewegung und fast zwanzig Jahre lang das Gästehaus Petit Victoria. Das Gästehaus besteht heute noch.
12. Haus der Familie Jiménez Montealegre
Avenida 0, Calle 28
Das Wohnhaus wurde zwischen 1952 und 1953 für die Familie von Adolfo Jiménez de la Guardia und Luz Montealegre Gutiérrez aus Stahlbeton gebaut nach einem Entwurf von Ing. Federico Jiménez Montealegre. 1994 wurde es Ileana Jiménez Montealegre vererbt. Im Jahr 2006 wurde das Haus als Bürogebäude der UNESCO in Costa Rica vermietet. Die Residenz wurde aus sehr gutem Material erbaut und im Inneren ist die Verarbeitung von Edelhölzern hervorzuheben. An den Decken sind Holzbalken und die künstlerisch polychromen Zierleisten zu sehen. Die Eingangstüren sind doppelt, handgearbeitet und von einem Granitportal eingerahmt. In der Halle und an den Treppen zeichnen sich die von Louis Ferón in Schmiedeeisen gefertigten Arbeiten aus. Ferón war ein begabter französischer Kunstschmied, der Mitte der 30er Jahre nach Costa Rica kam. 1939 war er für den Entwurf und die Ausführung des Wandbildes aus Stuck und Gips verantwortlich, das die Wände des Goldenen Saals (Salón Dorado) des alten Internationalen Flughafens von La Sabana, heute Costaricanisches Kunstmuseum, schmückt.
13. Haus Valores Comerciales S.A.
Avenida 0, Calle 26
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam der aus Neuseeland stammende David Stewart (bekannt als George Wilson) nach Costa Rica. Hier heiratete er Orfilia Bonilla aus Alajuela. Die Familie hat das Wohnhaus aus Holz in den 20er Jahren gebaut, in einer Zeit, in der sich die Straße La Sabana (später Paseo Colón) mit luxuriösen Häusern füllte. Danach ging das Wohnhaus in die Hände seines Sohnes Donaldo Stewart Bonilla und seiner Ehefrau Rosa Clachar über. Patricia Stewart Cachar war die letzte Besitzerin des Hauses aus dieser Familie. Nach seinem Verkauf hatte es sehr unterschiedliche kommerzielle Nutzung. Es diente als Sitz der Genossenschaftsbank und schließlich VALCO.
14. Hotel Rosa del Paseo
Avenida 0, Calle 28 und 30
Im Jahr 1910 wurde die Residenz im viktorianischen Stil aus französischem Bahareque, nach dem Entwurf des katalanischen Architekten Luis Llach Llagostera (Spanien) gebaut. Das Wohnhaus, das Cecilia Montealegre gehörte, ist repräsentativ für die Architektur der Oberschicht am Paseo Colón während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es besitzt eine reiche Verzierung im besten Art Nouveau-Stil an den Tür- und Fensterrahmen, die zum äußeren Korridor führen. Es weist ein ziemlich betontes Dach mit hervorstehendem Giebel auf. Die Fenster sind vom Typ der kalifornischen Erkerfenster. 1992 wurde das Haus von der Familie von Fernando del Risco Zaldívar und Pala Gallegos gekauft, die beide aus Peru stammen. Im Jahr 1993 wurde das Anwesen einem Restaurierungs- und Erweiterungsprozess unterzogen, um es in das Hotel Rosa del Paseo umzuwandeln.
15. Cacique Garabito
Avenida 4, Calle 36.
1524 gründeten die Spanier die Kleinstadt Brüssel in der Nähe des Golfs von Nicoya. Sie existierte nur kurze Zeit wegen der Aufstände der an den Flanken der Sierra de Tilarán lebenden Indianer. Einer der Häuptlinge, der den größten Widerstand leistete, war Garabito, der über ein großes Territorium herrschte, das vom Tal El Guarco in Cartago bis zum Golf von Nicoya und einem Teil der nördlichen Ebenen reichte. Ein unbeugsamer Krieger, der nur schwer von den Eroberern bezwungen werden konnte. Der Name, unter dem er bekannt ist, stammt von dem spanischen Kapitän Andrés de Garabito. Eine 90 Zentimeter hohe Büste aus Kunststein wurde von dem Künstler Oscar Bákit angefertigt und 1970 eingeweiht.
16. Haus Capris Médica
Avenida 2, Calle 40
Das Wohnhaus wurde 1942 für Antonio Escarré als Haus von Cruxen gebaut. Es wurde im neokolonialen Stil von dem Architekten José María Barrantes Monge entworfen. Dieser Fachmann benutzte den neokolonialen Stil häufig für die Entwürfe der Wohnhäuser in den Vierteln der Oberschicht der Hauptstadt. Escarré war der erste Generaldirektor für Sport von 1953 bis 1964 und er gab dem Baseballstadion seinen Namen, das im Barrio San Cayetano liegt. Danach gelangte das Haus in die Hände der Familie Pérez Soto, die hier das Restaurant La Masía eröffnete. 1994 wurde es von Capris Médica gekauft. Ein Jahr später gestaltete es der Architekt Carlos Ossenbach Sauter um und restaurierte es, wobei er die Feinarbeiten an den handgearbeiteten Türen aus Caobaholz, der Balkone, Freitreppen und des schmiedeeisernen Zauns wieder aufleben ließ.
17. Nationale Sporthalle
Avenida 10, Calle 42
Seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als eine Reihe von improvisierten Sporthallen entstanden, wird in Costa Rica Basketball gespielt. Darunter befindet sich das an der Südseite des aktuellen Platzes der Sozialen Garantien gelegene Frontón Jai a Lai und das im Süden der Klinik Bíblica in der Nähe der gegenwärtigen Nationalen Fabrik für Trophäen gelegene Mendoza. Ende der 50er Jahre wurde der Bau einer Nationalen Sporthalle am südöstlichen Ende der Ebene von La Sabana beschlossen. Am 19. Februar wurde die Nationale Sporthalle im Rahmen der VII. Basketballmeisterschaften Zentralamerikas und der Karibik vom Präsidenten der Republik Mario Echandi Jiménez (1958 – 1962) eingeweiht, im Beisein des Generaldirektors für Sport Antonio Escarré, der teilnehmenden Sportdelegationen und des Publikums. Die Sporthalle ist ein ellipsenförmiger, mit Metallfolien bedeckter Bau aus Betonblöcken. Er verfügt über eine Kapazität für 4.000 Menschen. Obwohl die Bestimmung der Nationalen Sporthalle für die Ausübung sportlicher Veranstaltungen sehr unterschiedlichen Typs ausgesprochen wichtig ist, hat sie im Laufe ihrer Geschichte auch der Durchführung bedeutender politisch-religiöser und kultureller Ereignisse gedient.
18. Museum für Costaricanische Kunst
Das Museum beherbergt ungefähr 6.400 plastische Kunstwerke, ein Großteil davon stammt von inländischen Künstlern, vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Ausstellungsräume befinden sich im Gebäude des ehemaligen internationalen Flughafens, der 1940 errichtet wurde. Das Museum bietet Räume wie den „Garten der Skulpturen“ und den „Goldenen Salon“, in dem kulturelle Aktivitäten stattfinden und wo in einem Wandrelief Segmente aus der Geschichte des Landes gezeigt werden. Die Aktivitäten des MAC werden durch ein didaktisches Programm ergänzt, das dem allgemeinen Publikum zugänglich ist.
Tel.: (506) 2222-7155, Fax: 2222-7247, Durchwahl 118
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag, 9 – 17 Uhr, Samstag und Sonntag, 10 – 16 Uhr
*Sonntags Eintritt frei
Webseite: www.musarco.go.cr
9. Denkmal für den Lic. León Cortés Castro.
Avenida 0, Calle 42
Der Anwalt León Cortés Castro (1882 – 1946) begann eine kometenhafte politische Karriere, die ihn dazu führte in seiner Heimatstadt Alajuela Positionen des Stadtrats, Gemeindepräsidenten, Gouverneurs und Platzkommandanten einzunehmen. Ferner war er als Abgeordneter, Staatssekretär und Präsident der Republik (1936 –1940) tätig. Seine Regierung charakterisierte sich durch ein umfangreiches öffentliches Werk, das es ermöglichte, eine große Zahl an Gemeinden im gesamten Land mit wichtigen Schulbauten und Rathäusern auszustatten. Eine Bronzeskulptur von 1,15 Metern Höhe wurde von dem Künstler Leoni Tommasi gestaltet und 1952 eingeweiht.
20. Stadtpark La Sabana
Avenida 3 und 10, Calle 42
Das Grundstück, auf dem heute der Park liegt, ist Teil des Legats, das der Priester Chapuí de Torres 1783 durch sein Testament denen übertrug, die bereit wären, sich rund um das entstehende Dorf von San José anzusiedeln. Um 1830 beschlossen Costa Ricas erster Staatschef Juan Mora Fernández (1824 – 1833) und der josefinische Stadtrat den Erhalt des Platzes um jeden Preis und verabschiedeten zu diesem Zweck entsprechende Gesetze. Bis dahin existierte in Costa Rica kein Konzept für einen “Park”, aber die Fläche wurde von Gras und einigen Bäumen bedeckt. Deshalb erschien sie den ausländischen Reisenden, die das Land Mitte des
19. Jahrhunderts besuchten, als eine schöne, gepflegte Wiese, die den europäischen Parks ähnelte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann wurde dort Fußball, Baseball und Polo gespielt und eine Rennbahn eingerichtet. Im Jahr 1915 entstand in einem südlichen Teil der Ebene der “Wald der Kinder” (Bosque de los Niños) mit einem See. In den 30er Jahren wurde mit Aufkommen der Luftfahrt und der Einweihung des Internationalen Flughafens von La Sabana im Jahr 1940 die Entwicklung als Freizeit- und Sportpark gestoppt. Trotzdem nahm man nach langem Gerangel seine Wiederherstellung vor und startete 1976 die definitive Umwandlung zum Park – nicht zuletzt dank der Bemühungen des damaligen Ministers für Kultur, Jugend und Sport, Guido Sáenz González. Der Entwurf des 68 Hektar großen Parks geht auf den Landschaftsarchitekten José Antonio Quesada García zurück. Der Plan sah ausgedehnte Zonen für sportliche Aktivitäten, einen See und weitläufige Grün- und Waldflächen vor. Am 23. Februar 2001 wurde der Park zum historisch-architektonischen Erbe erklärt.
21. Historisches und Technologisches Museum der ICE-Gruppe
Das Museum befindet sich 400 Meter nördlich des Zentralgebäudes der ICE in Sabana Norte. Die Mission des Historischen und Technologischen Museums der ICE-Gruppe ist das Präsenttion der Geschichte und Entwicklung der Serviceeinrichtungen auf dem Gebiet der Elektrizität und Telekommunikation, unter Hervorhebung der Unterstützung des Costaricanischen Elektrizitätsinstituts (ICE) bei der technologischen- und sozioökonomischen Entwicklung des Landes.
Tel.: (506) 2220-7656 / 2220-6387
Fax: 2290-4896, Webseite www.grupoice.com
Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 8 – 16 Uhr
22. Naturwissenschaftliches Museum La Salle
Das Museum befindet sich in den Einrichtungen des Ministeriums für Landwirtschaft und Viehzucht, in Sabana Sur. La Salle besitzt zahlreiche Exemplare, die von großem historischen und wissenschaftlichem Wert sind. Es werden mehr als 70.000 Exemplare ausgestellt, mit einer Untergliederung in Paläontologie, Geologie, Malakologie (ungefähr 14.000 Exemplare), wirbellose Tiere (interessante Schmetterlingssammlung mit 8.400 Exemplaren), Fische, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Ein Rundgang durch dieses Museum lohnt sich in jedem Fall!
Tel.: (506) 2232-1306, Fax: 2232-5179
Öffnungszeiten: Montag – Samstag, 8 – 16 Uhr
Sonntag 9 – 17 Uhr