1-Park Vargas
Liegt in den Avenidas 1 und 2, Calle 1.
Im Jahr 1895 spendete die United Fruit Co. das erforderliche Gelände zur Gestaltung eines Parks in der Stadt Limón. Der Provinzgouverneur Balvanero Vargas scheute keine Mühen in seinem Wunsch zur Konsolidierung eines wunderbaren Projektes und beauftragte verschiedene Schiffskapitäne, die den Hafen anliefen, dass sie ihm tropische Bäume aus Kuba und Jamaika (westindische Lorbeerbäume, Krotonbäume und Palmen) bringen sollten. Für den Entwurf des Parks engagierte er den auf der Insel Martinique ansässigen Franzosen Andrés Bonife. Basierend auf einer Grundfläche von 16.800 m2 wählte man, inspiriert von den Skizzen von Versailles, ein klassisches Design. Das Ergebnis war eine typisch tropische Grünfläche, wo die dichte Vegetation ein ideales Mikroklima schuf.
Im Jahr 1905 wurde er zu Ehren von Balvanero Vargas Park Vargas getauft. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stellte man einen vorgefertigten Pavillon aus Metall im viktorianischen Stil und mit einem achteckigen Grundriss (ähnlich dem ersten Pavillon des Parks Morazán) auf. Aber 1911 wurde beschlossen, ihn durch einen anderen aus Stahlbeton und mit neoklassischem Einfluss zu ersetzen. Der Platz hat ebenfalls einen achteckigen Grundriss, Eckpfeiler und vier Treppen; er zeigt typische Verzierungen von Pflanzen und Tieren im Art Nouveau. Sein Gestalter war César Rivaflecha. Der Park wurde am 26. Juni 1995 zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
2-Hafenamt (Capitanía de Puerto )
Liegt in den Avenidas 2 und 3, Calle 1.
Das Gebäude wurde in der Dekade von 1930 nach einem Entwurf von César Rivaflecha erbaut, um der Unterbringung des Hafenamts, der Provinzregierung und der Residenz des Gouverneurs zu dienen. Es weist eine afrokaribische oder Antillen-Typologie auf und ähnelt sehr den von der United Fruit Co konstruierten Bauten. Es ist ein Eckgrundstück und hat eine Grundrissaufteilung in L-Form über zwei Ebenen und umschliesst einen Innenhof. Es hat einen Balkon mit Balustrade im zweiten Stock, während man im ersten Stock eine breite Galerie beobachtet. Zum Bau verwendete man kleine Kiefernholzpaneele (pinotea- Podocarpus guatemalensis) für die Wände, Böden und Decken. Zur Ventilation wurde in Übereinstimmung mit dem Klima vor Ort auf Petatillo-Technik, große Doppelfenster oder vertikale Schiebefenster zurückgegriffen. Es funktionierte als Hafenamt und Sitz der Provinzregierung bis 1986. Am 26. November 1995 wurde es zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
3-Rathaus (Palacio Municipal)
Liegt in der Avenida 2, Calle O und 1.
Das gegenwärtige Gebäude stammt von 1942 und man sagt, dass der Grundrissplan dem Ingenieur Rogelio Pardo zukommt, während das Konzept der Vorderfront auf den Architekten José María Barrantes Monge zurückgeht, einen der angesehensten Architekten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Costa Rica. An seinem Fassadenentwurf erkennt man einige sehr ähnliche, von Barrantes bei anderen Gebäuden im Valle Central benutzte Stilelemente. Es ist ein U-förmiger, neokolonial beeinflusster Ziegelbau, bei dem Stahlbögen des ersten Marktes von 1893 verwendet wurden. Am Gebäude heben sich die Galerien und Kollonaden ab, sowie die Rundbogenfenster im ersten Stock. In den letzten Jahren stellte man in seinen Gärten die Statue des indianischen Helden Pablo Presbere auf. Am 26. Juli 2002 wurde es zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
4-Altes Büro der United Fruit Co.
Liegt in den Avenidas 1 und 2, Calle 1.
Am 7. Februar 1880 ereignete sich die erste Verladung von Bananen auf das norwegische Schiff “Earnholm” mit Kurs auf New York. Damit begann, zu Exportzwecken, die Bananenproduktion unseres Landes. Die Gebäude wurden in der Dekade von 1880 gebaut, um der United Fruit. Co als Verwaltungsbüros zu dienen. Sie haben ein typisches Muster, dass in den Werkstätten der Kompanie in Boston, USA erarbeitet und in ihren karibischen Enklaven umgesetzt wurde.
Es sind Gebäude für das tropische Klima mit guter Raumgestaltung. Ein einstöckiges, rechteckiges Gebäude befindet sich an der nordöstlichen Ecke, während das Gebäude an der südöstlichen Ecke zweistöckig ist und einen L-förmigen Grundriss hat. Beide besitzen eine Metallstruktur, die die Balken und Säulen trägt. Die Außenwände sind aus Ziegelstein und im Innern weist das Gebäude Salons oder individuelle und weite Räume mit Unterteilungen aus Holz und französischem Bahareque (Pfostenbauweise) auf. Die Dachstruktur besteht aus unterschiedlichen Satteldächern mit grossflächigen Neigungen, um die Entsorgung des Regenwassers zu erleichtern. Das zweistöckige Gebäude besitzt Balkone und eine enorme Dachgaube, die die Ventilation und Beleuchtung der Mezzanine durch breite Fenster ermöglicht. Von beiden Gebäuden reichen große Vordächer bis zum Bürgersteig, die eine 100 m lange überdachte Galerie bilden, welche die Passanten vor Regen und Sonne schützt. In der Dekade von 1930 gibt die Kompanie die Bananenproduktion in der Karibik auf und die Gebäude werden der costaricanischen Bananengesellschaft (Compañía Bananera de Costa Rica) überlassen. 1972 werden sie von dem von Enrique Odio Cooper repräsentierten Unternehmen Cobre y Acero S.A. erworben.
Gegenwärtig beherbergen sie Büros und verschiedene Geschäftsräume. Am 18. Februar 1999 wurde es zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
5-Pension Costa Rica.
Liegt in der Avenida 2, Calle 1 und 2.
Das Grundstück, auf dem die Pension Costa Rica erbaut wurde, gehörte dem Architekten Quinto Vaglio Bianchi, einem italienischen Geschäftsmann. Im Jahr 1905 erstellte der Architekt Vaglio den Entwurf der dreistöckigen Pension und beauftragte César Rivaflecha mit dem Bau. Das Gebäude besitzt eine symmetrische Fassade mit völlig aufeinander abgestimmten Balkonen und Türen. Stilistisch ist es von der französischen Neoklassik beeinflusst und bietet ein einzigartiges Bild innerhalb der städtischen Landschaft. Die Pension wurde mithilfe einer Metallstruktur erbaut und die Wände sind aus Ziegelstein.
Ferner wurden die ersten beiden Stockwerken mit grauem und das dritte mit rosa Granitstein verklinkert. Auffallend sind ihre Balkone mit den schmiedeeisernen Geländern und falschen Säulen in den Rahmen der Türen, welche auf die Balkone führen, sowie der Schlussstein im Rundbogen, der den Zugang zu jedem Balkon krönt. Die Pension hat einen zentralen Innenhof und interne Korridore, die auf ihren drei Stockwerken zu diesem führen. Im Jahr 1919 gelangte das Hotel in den Besitz von Guillermo Niehaus Ehlers, 1973 übertrug er es an die Sociedad Coblenza Ltda. von Hans Niehaus Ahrens und 1982 erwarb María Lourdes Torres Zapata die Pension. Zum architektonisch-historischen Erbe wurde sie am 5. September 1997 erklärt.
6-Städtische Markthalle (Mercado Municipal)
Liegt in den Avenidas 2 und 3, Calles 3 und 4.
Jede neu gegründete Stadt muss eine Reihe der dringlichsten Bedürfnisse befriedigen. Zu ihnen gehört die Existenz eines Großmarkts für die Bevölkerung. Deshalb beschloss die Stadt Limon im Jahr 1893, ihren ersten Markt einzurichten, an derselben Stelle, wo der aktuelle Markt funktioniert. Später, in der Dekade von 1930 begann das Gebäude eine Reihe von Umbauten und Erweiterungen. Trotzdem geht sein gegenwärtiges Aussehen im Wesentlichen auf die ersten zwei Jahren der Regierung Calderón Guardia (1940-1944) zurück, dem Zeitraum, in dem er unter der Leitung von Rogelio Pardo Jchs und dem Architekten José María Barrantes praktisch wiederaufgebaut wurde. Für seine von Art Decó beeinflusste Gestaltung, der Markthalle von Kingston Jamaika sehr ähnlich, wählte er aus Gründen der Hygiene, Zierde und Sicherheit einen geschlossenen Baustil. Ursprünglich war es ein von weiten Gärten umgebenes symmetrisches Gebäude. Heutzutage präsentiert es ein chaotisches Erscheinungsbild, verursacht durch das Errichten einer Reihe von Läden in seinen alten Gärten. Am 22. September 1998 wurde die Markthalle zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
7-Post und Telegrafenamt
Liegt in der Avenida 2, Calle 4.
Das Gebäude wurde 1911 gebaut, sein erster Besitzer, von jüdischer Abstammung, war ein Herr namens Miiridge. Stilistisch gesehen weist die Immobilie eine Stilmischung von neokolonialen und neoklassischen an die Umweltbedürfnisse angepasste Tendenzen, sowie einige Verzierungen im Art Noveau-Stil auf. Der Entwurf geht auf den Baumeister César Rivaflecha zurück, der eine symmetrische Aufteilung mit U-förmigem Grundriss wählte. Es besitzt einen zentralen Innenhof, zu dem auf beiden Stockwerken interne Korridore führen. Es wurde aus Ziegelstein gebaut und weist eine kräftige Eisenstruktur auf.
Am Anfang wurde das untere Stockwerk für Ladenlokale benutzt und der zweite Stock als Wohnung. Von außen sieht man 15 große Türen auf Straßenhöhe und über ihnen eine gleiche Anzahl von mit schmiedeeisernen Geländern versehenen Balkonen. An seiner Fassade kann man auch Pilaster mit korinthischen Kapitellen bewundern. In den Tür-und Fensterrahmen hebt sich eine verzierte große Maske im Art Noveau-Stil hervor, mit ausgearbeiteten Motiven in polychromem Stuck, die auf Eisenbahn und Schifffahrt hinweisen. Im Laufe der Zeit fand es anderen Gebrauch. In der Dekade von 1950 erwarb es die Regierung und wandelte es um in den Sitz des Gerichtshofs, ein Friedensgericht (Alcaldía Penal) und die Polizeidienststelle. In der Dekade von 1960 beherbergte es die Büros der JAPDEVA, die Gendarmerie (Guardia Rural) und das Colegio Nuevo. Ab 1973 ist es das Post- und Telegrafenbüro. Ein Projekt will es in das Ethnohistorische Museum von Limón umwandeln. Es wurde am 5. November 1981 zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
8-Haus der Kultur (Casa de la Cultura)
Liegt in der Avenida 3, Calle 3.
1938 wurde das Gebäude aus Stahlbeton gebaut, um anfangs als Fleischmarkt der Stadt genutzt zu werden, doch 1939 wurde es in die Sanitätsstation (Unidad Sanitaria) von Limón umgewandelt. Die Fassade weist einen Art Decó-Stil auf, ein üblicher Trend in der Epoche. In den Jahren von 1960 wurde der Mittelflügel in das Restaurant Oasis umgewandelt, welches große Popularität unter den Seeleuten erlangte, die in den Hafen kamen, da das Restaurant außerdem einen großen Tanzsaal und eine Bar bot. Das Restaurant wurde von Rubén Acón León eröffnet, Mieter der Immobilie, der im zweiten Stock des Gebäudes auch die familiäre Wohnung einrichtete. In der Mitte der Dekade von 1980 nahm der Staat die Enteignung vor mit dem Ziel, es in das Volkstheater von Umán und ein Haus der Kultur umzuwandeln. Zu diesem Zweck wurde die innere Anpassung des Raums durch Abriss des zweiten Stocks und die Installation der Bühnenmaschinerie und Tribünen durchgeführt. In einer der seitlichen Abteilungen befanden sich die Büros des Hauses der Kultur und auf der anderen Seite bestand weiterhin die Buchhandlung Bonilla.
9-Schule Tomás Guardia Gutiérrez
Liegt in der Avenida 2 und 3, Calle 5.
1870 wurde Limón aufgrund der notwendigen Vorbereitung des Hafens für den internationalen Handel zum Landkreis erklärt. Zwei Jahre später begann die Markierung von Grundstücken und Parzellen, was eine effektive Besiedlung der Zone erlaubte. Damit wurde die dringende Aufgabe eine Grundschule für die Kinder des Dorfes einzurichten, unumgänglich. So wurde am 12. Februar 1877, während der Regierung von Tomás Guardia Gutiérrez (1870-1882) der Bau der ersten Schule angeordnet, mit dem Namen Instituto Escolar Superior/ Oberstufe für Jungen von Limón. Im Laufe der Zeit veränderte sich die schulische Infrastruktur, bis es während der Regierung von Rafael Ángel Calderón Guardia (1940 - 1944) gelang, ein neues zweistöckiges Gebäude aus Stahlbeton zu erbauen. Später wurde es durch neue Gebäude aus Ziegelsteinen und verzierten Blöcken erweitert. Der älteste, rationalistisch beeinflusste Teil ist ein Entwurf des Architekten José María Barrantes Monge. Das Schulzentrum ist als Institution die älteste der Stadt. Es führt den Namen des Generals Tomás Guardia Gutiérrez, zu Ehren des Präsidenten, der die erste Schule von Limón einrichtete. Sie wurde am 17. Mai 1989 zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
10-Baseballstadion Big Boy.
Liegt in den Avenidas 1 und 2, Calles 6 und 7.
Am Ende des 19. Jahrhunderts begann man auf einem offenen Sportplatz in der Stadt Limón mit dem Baseballspiel, ein Ergebnis des Einflusses der nordamerikanischen Angestellten, die wegen des Baus der Eisenbahn in die Karibik und der späteren Gründung der Bananengesellschaft in diese Zone kamen. Im Jahr 1887 wurde der Sportplatz, der sich später in das gegenwärtige Stadion verwandeln sollte, für die Baseballübungen formell eingeweiht und zehn Jahre später (1897) spendete die United Fruit Co. ein Grundstück rechtsgültig der Gemeinde, mit dem Ziel der Konsolidierung dieses Sports in der Stadt. In der Dekade von 1940 war das Stadion geschlossen und seine bescheidenen Installationen wurden umgebaut. Man baute neue Ziegelwände und Tribünen. In einem späteren Akt traf man die Entscheidung, es als Baseballstadion Big Boyé zu taufen, in Erinnerung und zu Ehren des herausragenden Spielers Bancroft Scott. Das Stadion besitzt keine bedeutsamen architektonischen Qualitäten, aber doch eine große Bedeutung für die Entwicklung des Sports in der Stadt. Es wurde am 18. Juli 2002 zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.
11-Kathedrale
Liegt in den Avenidas 3 und 4, Calles 5 und 6.
Im Jahr 1892 errichtete man die erste Katholische Kirche von Limón und man wählte bei Gründung der Pfarrei als Patron das Heiligste Herz Jesu. Während der Zeit des Vikariats war die Kirche in der Obhut des Ordens der Vinzentiner, die aus Deutschland stammten. Zwischen 1954 und 1956 wurde aus Ziegel und Betonstruktur die vorige Kathedrale errichtet. In der Dekade von 1940 erbaute man aus Ziegelsteinen den neokolonial beeinflussten Bischofsitz. 1994 entstand die Diözese mit dem Priester José Francisco Ulloa als ihrem ersten Bischof. Die alte Kathedrale wurde im Jahr 2001 abgerissen. Die neue Kathedrale wurde vom mexikanischen Architekten Raúl Godar in einem modernen Stil entworfen. Sie weist ein einzigartiges Kirchenschiff auf und hat Sitzplätze für 600 Personen. Als Baumaterial verwendete man am Ort gegossenen Beton mit Sichtbeton. Sie wurde im Jahr 2009 geweiht. Im Gebäude sind die Glasfenster, die Glocken und der monumentale Christus der früheren Kathedrale erhalten. Innerhalb des neuen Projekts beschloss man, den Glockenturm der alten Kirche zu erhalten.
12-Black Star Line
Liegt in der Avenida 5, Calle 5.
Das Gebäude der Black Star Line wurde 1922 gebaut (das derzeitige stammt vom Ende der Dekade von 1980), Struktur und Endausführung bestehen vollständig aus Holz. Es weist einen vom karibisch-viktorianischen Stil beeinflussten zweistöckigen Entwurf auf. Im zweiten Stock fällt ein großer Mehrzweck-Saal auf, bekannt als “Liberty Hall”, der bei diversen kulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen benutzt wird. Ein Außenkorridor schafft einen weitläufigen Balkon mit Geländer, der die Entlastung des Saals ermöglicht.
Im unteren Stock befinden sich eine Reihe von Geschäften, unter ihnen ein Restaurant mit karibischen Speisen und ein breiter überdachter Durchgang als Schutz gegen die Witterung. Es ist eines der repräsentativsten Gebäude der Stadt Limón, da es als Teil eines politisch-kulturellen Projekts gebaut worden ist. Im Jahr 1887 wurde auf Jamaika Marcus Garvey geboren (er war 1910 in Costa Rica), Schöpfer der Universal Negro Improvement Association (Asociación Universal para el Mejoramiento del Negro’, UNIA) und Förderer des “Black Africa Movement”. Diese Bewegung plante die soziale und ökonomische Verbesserung der Schwarzen auf dem amerikanischen Kontinent und die Organisation ihrer späteren Rückkehr nach Afrika. Deshalb begünstigte man in verschiedenen Ländern den Bau von Gebäuden, die als Bindeglied für ihre Ziele und der Dampfmaschinengesellschaft der Black Star Line dienen würden. So konsolidierte sich das Gebäude der Black Star Line in Limón als gesellschaftlicher Club, ähnlich anderen, die an verschiedenen Orten in der Karibik auftauchten. Am 16. März 2000 wurde es zum architektonisch-historischen Erbe erklärt.