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Historischer Spaziergang

durch Liberia

Historischer Spaziergang durchLiberia

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde Guanacaste von in Nicaragua ansässigen spanischen Entdeckern besucht, darunter Hernán Ponce de León, Gil González Dávila, Francisco Fernández de Córdoba, Pedrarias Dávila und Juan de Cavallón. Sie kamen,, um das Gebiet kennenzulernen und darüber zu herrschen.

In einem Dokument von 1751 taucht erstmals der Name “El Guanacaste” im Zusammenhang mit diesem privilegierten Ort auf, wo heute die Stadt Liberia liegt: Auf der Hälfte des Weges zwischen drei dicht besiedelten Regionen, im Norden Nicaragua (Rivas, Granada und León), im Süden das Zentral-Tal von Costa Rica (Cartago, Aserrí, Barva und Pacaca (Colón) und im Westen Nicoya. Der Name Guanacaste geht auf die zahlreichen Bestände dieser Baumart in der Gegend zurück.

1769 wurde eine Kapelle oder Pfarrhilfsstelle in Guanacaste erbaut. 21 Jahre später (1790) wurde die Pfarrei gegründet und der Priester Domingo Tomé de Santelis zum ersten Pfarrer ernannt. Im Jahr 1815 hatte Guanacaste (heute Liberia) rund 1.100 Einwohner.

1831 wurde Guanacaste der Titel einer Kleinstadt verliehen und dank des schnellen Wachstums folgten 1836 die Stadtrechte. 1848 wurde schließlich die Gründung des Departments Guanacaste (Provinz) beschlossen.

Interessantes Detail der Stadtgeschichte: Die Errichtung eines Zauns aus Piñuela (einer Bromelienart) mit eingebauten Toren, um die Stadt vor dem Vieh der nahegelegenen Gutshöfe zu schützen. Später wurde die Abgrenzung zu einem Stacheldrahtzaun. Das ursprüngliche Hindernis wurde 1870 von Rudecindo Guardia, Gouverneur von Guanacaste, aufgestellt, und blieb bis 1956 bestehen. Die zweiflügeligen und nicht sehr hohen Holztore waren stets verschlossen. Die Leute öffneten sie zum Passieren und schlossen sie wieder, um zu vermeiden, dass das Vieh in die Stadt gelangt. Der Eintritt des Viehs in die Stadt ließ zwei Probleme vermuten: Das erste Problem hatte mit der Verschmutzung zu tun, die die Tiere bei ihrem Zug durch die Straßen verursachten, und das andere Problem bestand darin, dass die Kühe die getünchten Wände der alten Lehmhäuser ableckten und sie so verschlissen und beschädigt wurden.

Zum Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich bereits die vier ältesten Stadtviertel konsolidiert: Condega, La Victoria, Los Cerros und Los Ángeles. Der gegenwärtige Zentralpark war ein einfacher Platz mit einem riesigen Guanacaste-Baum, wo das Vieh ausruhte, das auf dem Weg in das Landesinnere war.

Die älteste Wohnarchitektur der Stadt, die heute noch existiert, stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und besteht aus eingeschossigen Wohnhäusern aus Bahareque und Lehm, bedeckt mit einem Dach aus Tonziegeln. Die architektonische Linie zeigt einen deutlichen kolonialen Einfluss und nicaraguanische Herkunft, da viele von ihnen von Baumeistern aus diesem Land errichtet wurden. In vielen Häusern gab es einen zentralen Innenhof, der zur Aufteilung der Innenräume Küche, Schlafräume und Getreidekammer diente. Ein Unterscheidungselement der guanacastekischen Architektur, das gewöhnlich nicht im Inneren des Landes zu finden ist, ist die Sonnentür, die in den Eckhäusern zu finden war und aus einer durch eine Ecksäule getrennte Doppeltür bestand. Diese diente der Kontrolle und maximalen Nutzung des Sonnenlichts

  • AUSFLUG I

    1. El Boyero (Der Ochsenhirt)

    Avenida 2, Calle 16

    Der Karren und der Ochsenhirt gewannen mit der Entwicklung des Kaffeeanbaus, die in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts einsetzte, zunehmend an Bedeutung. Damit wurden die Werkzeuge und Personen für den Transport der goldenen Bohne zum Hafen von Puntarenas und damit zum Export auf den europäischen Markt unverzichtbar. Der Ochsenhirt verfügte über geringe Bildung, lief barfüßig und bei nächtlichen Reisen leuchtete er mit einer Karbidlampe. Er benutzte einen Spieß (lange Stange aus Zitronenbaumholz oder Weißdornholz) von bis zu zweieinhalb Meter Länge und zweieinhalb Zentimeter Stärke, um das Ochsenjoch zu führen. Häufig verwendete er auch eine „Juete“, bestehend aus drei Strängen geflochtenen Leders, die flexibel war und als Peitsche für die Tiere diente. Eine Skulptur zu Ehren des guanacastekischen Ochsenhirten Heriberto Rodríguez Chinchilla wurde 2000 von dem Künstler Johnny Garcia Clachar vor dem Hotel Boyeros errichtet. Das insgesamt 1,86 Meter hohe und 6,4 Meter lange Werk stellt den Ochsenhirten dar, der eine Karre führt, und wurde aus Zement, Marmor und Porzellan geschaffen.

    2. El Sabanero (Der Viehtreiber)

    Avenida 0, Calle 10

    Der Begriff des Viehtreibers ist Symbol für den guanacastekischen Viehgutshof und steht stellvertretend für die wirtschaftliche Aktivität und die Entwicklung der guanacastekischen Bevölkerung. Alle Tätigkeiten, die in Verbindung mit seiner Landarbeit stehen, ließen den Viehtreiber zu einer kräftigen und schroffen Persönlichkeit werden, die für die harte Arbeit im offenen Feld oder am bewachsenen Berg geschaffen war. Die Arbeitsmittel wie der Packsattel aus rohem Leder mit Steigbügeln für die nackten Füße, die Polaina (Gamaschen), die Cutacha (langes Messer), die Tahona (von Pferden gezogener Mühlstein), ein mit Karbolin gefülltes Horn, sowie der laute, grelle und langanhaltende Schrei, mit die Arbeiter dirigiert wurden, sind charakteristische Elemente der Region.

    Zum 200-jährigen Gründungsjubiläums von Liberia wollte die Kommune diese Figur des Flachlands ehren. Der Künstler Néstor Zeledón Varela fertigte auf einem 2,08 Meter hohen Fundament ein Denkmal aus Kunststein von 1,70 Meter Höhe und 2,10 Meter Länge, das 1969 eingeweiht wurde. Das Ministerium für Kultur, Jugend und Sport erkennt die Arbeit des Viehtreibers in der guanastekischen Pampa an und erklärt den zweiten Sonntag im November zum Tag des Sabanero.

    3. Park Mario Cañas Ruiz

    Avenida 0 und 1, Calle 0 und 2

    Gegen 1880 begann Costa Rica mit der Erschaffung von Parks. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschah dies auch in Liberia. Am auffälligsten ist die Einrichtung eines vom Baumeister und Dreher Ismael Umaña Rojas erbauten Pavillons, der zu diesem Zweck aus Alajuela anreiste. Das Werk unter viktorianischem Einfluss weist eine Holzstruktur und gemeißelte Verzierungen (Ginger bread) aus demselben Material auf. Er hat eine achteckige Form, zehn Meter Durchmesser, einen Meter Höhe, eine Grundfläche aus Stahlbeton mit einem rotweißen Mosaikboden und verfügt über Freitreppen, die den seitlichen Zugang von Osten und Westen ermöglichen. In diesem Pavillon spielte am 14. Februar 1936 die Militärkapelle von Liberia erstmals das Lied „Luna Liberiana“ des Komponisten Jesús Bonilla Chavarría. In den 40er Jahren entstand die Tradition des Zapfenstreichs an drei Wochentagen. In den 70er Jahren wurde zum Anlass der Einweihung des neuen Trinkwasser- und Abwassersystems ein Brunnen erbaut. Am 30. Januar 1975 wurde er nach Mario Cañas Ruiz, einem Pyrotechniker, Musiker und Komponisten der Stadt benannt. Am 26. August 2004 wurde der Pavillon zum architektonischen Erbe erklärt.

    4. Haus Enrique Baltodano Briceño

    Avenida 0, Calle 2

    Andere Landhäuser dieser Art waren: Haus Bejuco, Haus El Real (Familie Baltodano), Haus Asientillo (Familie Mayorga), Haus San Jerónimo und Haus Naranjo. Das Anwesen ist ein einfaches Haus aus Bahareque, kaum verziert, aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. An seinem architektonischen Design fallen das hohe Dach und die dicken Wände auf, die eine Anpassung an das warme Klima erlauben. Es hat einen einzigen Raum, einen vorderen Korridor mit Säulen, Guillotine-Fenster, “Sonnentüren” und ein weitläufiges freies Grundstück. Später wurde es zum Wohnsitz von Doktor Enrique Baltodano Briceño.

    Enrique Baltodano Briceño ist als sozialer Wohltäter bekannt, der Bedürftigen ungeachtet des sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Status medizinische Hilfe leistete. Zu seinem Gedenken wurde das Krankenhaus der Stadt nach ihm benannt.

    5. Kirche Inmaculada Concepción

    Avenida 0 und 1, Calle 0 und 1

    In den 20er Jahren gab es eine Kirche, die sich in seinem sehr schlechten Zustand befand und abgerissen werden musste. Zwischen 1928 und 1930 wurde eine neue Kirche erbaut, mit einer Holzstruktur, deren Außenwände mit Metallplatten mit Hochreliefverzierungen abgedeckt waren. Das Tor bestand aus abgeschrägten Steinblöcken, die von dem begabten Steinmetz Juan Chavarría bearbeitet wurden. Es war schmal und hoch und wurde 1965 abgerissen, obwohl es noch gut erhalten war. 1966 entstand unter dem Pfarrer Luis Alonso Machado Alas (Salvadorianer) die neue Kirche. Sie wurde von Arch. Luis Guillermo Rojas Chávez im modernen Stil entworfen, unter Verwendung von vorgefertigten Strukturen. Sie besteht aus drei Schiffen als Symbol der Dreifaltigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Am 8. Dezember 1972 wurde sie vom Bischof von Tilarán, Román Arrieta Villalobos geweiht. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde unter Pfarrer Óscar Valerio Vargas der Glockenturm gebaut.

    6. Alter Regierungssitz

    Avenida 0, Straße 0

    Das Haus stammt etwa aus dem Jahre 1950 und wurde als Privatsitz von Indalecio Maleaño y Midence, einem Gutsherrn aus Rivas, Nicaragua, gebaut. 1865 erstand es Guadalupe Marín Sandoval, 1895 kaufte es die Familie von José Cabezas Bonilla, ein Geschäftsmann der Stadt, und Lupita Santos Aguirre. Zu dieser Zeit gehörte außerdem ein weitläufiges Grundstück mit Palmen und Obstbäumen dazu. 1910, während der Amtszeit von Cleto González Víquez (1906 – 1910) kaufte der Staat das Haus, um hier die Provinzregierung unterzubringen. In der Amtszeit von José Figueres Ferrer (1979 – 1974) ging es an die Kommunalregierung von Liberia über. Das Gebäude hat ein Gerüst aus Holz und Wände aus Lehmziegel. Ursprünglich verfügte es über eine Holzbalustrade, Ziegeldach und Holzböden in den Korridoren. Heute sind die Balustrade aus Beton, das Dach aus Zinkstahl und die Böden der Korridore aus Mosaik. Es wurde am 21. Juni 1983 zum architektonischen Erbe erklärt.

    7. Hotel Liberia

    Avenida 0 und 2, Calle 0

    Das Haus, das heute das Hotel Liberia beherbergt, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Bahareque mit einem Ziegeldach, Mittelhof und einer Küche mit Holzfeuerstelle gebaut. Die erste Eigentümerin war Sofia Acuña de Guillén, die es in eine Herberge umwandelte. Der Gasthof hatte einen passenden Ort zum Anbinden und Unterstellen der Pferde der Gäste, die im Allgemeinen Geschäftsleute waren. Die Zimmer waren groß und mit Feldbetten für die Reisenden ausgestattet. Darin übernachteten mehrere Gäste gleichzeitig, häufig kannten sie sich bereits untereinander. Das Hotel gehörte später Secundino Fonseca und Eida Estrada Baldioceda, dann Rafael Hurtado Rivera und David Hurtado. Seit den 60er Jahren gehört es Ángel Meza und gegenwärtig seinem Sohn, Warren Meza.

    8. Restaurant La Copa de Oro

    Avenida 2, Calle 0

    Das Haus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu kommerziellen Zwecken aus Bahareque gebaut. Hier wurde eine Kantine, ein Geschäft, ein Lager für Lebensmittel, Stoffe und Getreide und ein Restaurant betrieben. Möglicherweise wurde es von Rafael Hurtado Aguirre erbaut. In den 40er Jahren mietete Antonio Acón Cosi das Geschäft von dem damaligen Eigentümer David Hurtado (Sohn von Rafael Hurtado). Jedoch kehrte Acón etwa zehn Jahre später nach Kanton, China, zurück und verkauft sein Anrecht an Carlos Alón. Nach mündlicher Überlieferung heißt es, dass hier der Komponist Jesús Bonilla sein berühmtes Lied „Luna Liberiana“ geschrieben hat. Mitte des 20. Jahrhunderts war die Copa de Oro die kommerziellste Ecke der Stadt und ein sehr populärer Ort. Später verkaufte David Hurtado den Besitz an Rafael Acón (Won) Chan, Neffe von Antonio Acón. Heute gehört es den Erben Johnny, Jenny und Edwin Won Ma.

    9. Haus Francisco Mayorga Rivas

    Avenida 2, Calle 0

    Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Haus, das Francisco Mayorga und Ninfa Santos gehören sollte, aus Bahareque gebaut. Sein Stil und die Charakteristiken sind repräsentativ für die einheimische Architektur der Stadt Liberia. Es wurde als Hacienda El Asientillo bekannt. Jedoch ist das Gebäude heute in ein Haus und fünf Geschäftsläden unterteilt. Mayorga war Gouverneur von Liberia und Kongressabgeordneter. Nach dem Tod Mayorgas blieb das Haus zum lebenslangen Nießbrauch im Besitz seiner Schwestern Susana und Celina. Er hatte sich entschlossen, es der Bildungsbehörde von Liberia zu spenden. Francisco Mayorga hinterließ auch Grundstücke zum Bau der Öffentlichen Bibliothek, des Sportzentrums, des Kindergartens und der technischen Fachschule. Die verschiedenen Zimmer des Gebäudes führen zu einem inneren Korridor und einem zentralen Hof. Laut mündlicher Überlieferung besuchte Augusto César Santino Francisco Mayorga dieses Haus.

    10. Haus der Familie Zúñiga Clachar

    Avenida 2 und 4, Calle 0

    Das Haus aus Bahareque und Bruchsteinmauerwerk wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und hatte eine Vielzahl von Eigentümern, darunter Lucía Mena, Antonio Ruiz Centeno, Angélica Alvarado Ruiz und Manuel Li. Letzterer verkaufte das Haus 1943 an Miguel Ángel Zúñiga Rovira und seine Ehefrau Emilia Clachar Hurtado. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Haus einer Reihe von Änderungen und Verbesserungsmaßnahmen unterzogen, und Leisten aus gemeißeltem Holz für die Tür- und Fensterrahmen angebracht. Die Fenster wurden mit Fensterläden aus doppelten Holzgittern versehen Der Sockel wurde mit abgeschrägtem Stein verblendet. An der Zimmerdecke wurde von einem Künstler namens Moore ein rundes allegorisches Ölgemälde, verziert mit Engeln, Tauben und Blumen aufgebracht. Stilistisch steht das Haus unter neoklassischen Einfluss. Es wurde am 20. Juli 1999 zum architektonischen Erbe erklärt.

    11. Haus der Familie Clachar Seravalli

    Avenida 4, Calle 0

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand hier ein Melkstall, der Baltasar Baldioceda gehörte, und dessen Gebäude das anliegende Grundstück (heute Haus der Familie Espinar Rivas) einnahm. 1938 entschlossen sich David Clachar González und María Angélica Baldioceda (Leca) zum Bau eines Wohnhauses auf dem Grundstück. Das architektonische Design aus Bahareque geht auf den Ing. Max Effinger zurück, der auch den Bau der Militärkaserne beaufsichtigte, gemeinsam mit Baumeister Santiago Gutiérrez. Don Vico, wie er genannt wurde, war der erste Gutachter der Banco Nacional und bereiste ganz Guanacaste mit dem Pferd. Zeitweilig war die Wohnung an Dietrich Alexander Beherens Clarenbac und seine Ehefrau Ana María Meltzer (Schweizerdeutsche) vermietet. Nach dem Tod Don Vicos ging das Haus an seinen Sohn Álvaro Clachar und seine Frau Ida Seravalli über. Seit Februar 2007 stellt die Künstlerin Karen Clachar an den Außenwänden die Fotokopien von Dokumenten und Fotografien zu einem Wandbild zusammen, die an die Geschichte und Persönlichkeiten der Region erinnern.

    12. Haus Familie Espinar Rivas

    Avenida 4 und 6, Calle 0

    Das Haus stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, als es Baltasar Baldioceda bauen ließ, um ihm als Wohnhaus zu dienen. Es wurde von dem Baumeister Fausto Morales aus Bahareque gebaut. In den 50er Jahren ging das Haus an seine Enkelin Grace Baldioceda Bonilla über, die es in drei Häuser aufteilte. Sie wohnte im zentralen Teil und vermietete die anderen beiden Teile. 1980 kauften Espinar Pascual und Magda Rivas Loaiciga den Besitz und fügten ihn wieder zusammen. Für die Arbeiten war Belisario Sotela, ein angesehener Baumeister der Stadt, zuständig. Die ursprünglichen Plätze wurden wiederhergestellt und es entstand ein weitläufiger und prächtiger Raum inmitten der Gärten des alten Grundstücks. Die Schlafräume haben Holzfußboden und in den Fluren sind wunderschöne Mosaikböden mit geometrischen Mustern zu sehen.

    13. Kulturhaus

    Avenida 6, Calle 1

    Das Haus stammt aus der Zeit nach 1830 und wurde aus Bahareque und Holz gebaut, mit einem Ziegeldach und einer Sonnentür. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte es einer Familie namens Gorgona und später ging es an die Kommunalverwaltung von Liberia. In den 80er Jahren wurde es im Eigentumsregister unter dem Namen des Instituts von Guanacaste eingeschrieben, jedoch wurde unmittelbar ein Abkommen mit dem Kulturverein von Liberia unterzeichnet, um hier ein Museum und das Kulturhaus unterzubringen. Am 8. September 1990 wurde das Museo del Sabanero gegründet, um alle Information im Zusammenhang mit der Tätigkeit dieses Landarbeiters zusammenzustellen und zu verbreiten. Leider ist das Museum heute geschlossen. Der Besitz wurde am 3. April 1989 zum architektonischen Erbe erklärt.

    14. Altes Haus Rodríguez Caracas

    Avenida 2, Calle 1

    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das große Haus mit einer Sonnentür aus Bahareque erbaut. 1880 gehörte es Emilio Hurtado und Cecilia Hurtado, die aus Nicaragua emigriert waren. Anfangs wurde in der Stadt Liberia jeder Quadrant in acht große Parzellen dividiert. Dieses Gebäude bewahrt die ursprünglichen Maße. Am 11. April 1945 wurde das Institut von Guanacaste gegründet, die einzige Sekundarschule der Provinz. In den 50er Jahren stellte die Einrichtung den größten Teil des Gebäudes für die Unterbringung der Schule bereit. Damals gehörte der Besitz Manuel Rodríguez Caracas, einem in Rivas in Nicaragua geborenen Rechtsanwalt, der den berühmten Pasillo „He Guardado“ komponierte. In den Jahren von 1960 bis 1980 wurde es an die Escuela Normal Rural de Guanacaste und an Estanco del Consejo Nacional de la Producción (Geschäfte des Direktverkaufs landwirtschaftlicher Erzeugnisse) vermietet. Heute ist der bedeutendste Mieter der Abastecedor Tito.

    15. Schule Ascensión Esquivel

    Avenida 0 und 2, Calle 1

    Am Ende des 19. Jahrhunderts stand in der Stadt ein einfacher Lehmbau, der als Schule diente und zuvor als Krankenhaus genutzt wurde. 1904 erwarb die Regierung von Ascensión Esquivel Ibarra (1902 – 1906) von Paulino Dubón Ulloa ein Grundstück zum Bau einer Schule. Der Baumeister war der Italiener Francisco Rossino Bertoz und er baute zwei Etagen mit Wänden aus Bahareque. Gemäß dem damaligen Brauch war die Schule anfangs in eine Sektion für Jungen und eine für Mädchen unterteilt. 1925 brachte der Direktor Eduardo Arata an der Vorderfront eine aus Deutschland importierte Uhr an. Unter der Leitung von Cortés Castro (1936-1940) wurde die Schule nach dem Entwurf von Arch. José Mariá Barrantes Monge remodelliert und erweitert.

    16. Restaurant El Zaguán

    Avenida 0, Calle 1

    Das Haus wurde etwa 1868 aus Lehm mit Säulen und Verstrebungen aus Pochote gebaut, es verfügt über einen inneren Korridor und einen zentralen Hof. Seine ersten Eigentümer waren Arístides Baltodano Briceño und seine Frau Belén Guillén Acuña. Das Krankenhaus von Liberia (Enrique Baltodano Guillén) und das städtische Stadion von Liberia wurden ihren beiden Söhnen zu ihren Ehren (Edgardo Baltodano Guillén) benannt. Bis Anfang der 30er Jahre war es Wohnhaus. In den 40er Jahren wurde es zum Sitz der Gesundheitsbehörde. In den 50er Jahren wurde eine Fabrik zur Herstellung von Eis (die erste der Stadt!) und Butter eingerichtet. 1990 schloss die Eisfabrik. Gegenwärtig beherbergt es das Restaurant El Zaguán.

    17. Haus Familie Muñoz Fonseca

    Avenida 0, Calle 5

    1906 wurde der Besitz mit dem Haus von Gustavo Duarte und Máxima Ortega von Amelia Paniagua Ruiz erworben. Vermutlich wurde das Haus nach 1910 abgerissen und anstelle dessen das gegenwärtige zweistöckige Haus mit Barahaque-Wänden erbaut. Man sagt, dass der Baumeister Marcos Umaña war. 1928 wurde es an Abel Mayorga Rivas, Prozessbevollmächtigter von Liberia, verkauft und dieser verkaufte es an Rafael Hurtado Aguirre und Concepción Rivero Baldioceda. Später erbte es von dessen Sohn David Hurtado Rivera. Schließlich erwarb es 2000 die Familie von José Joaquín Muñoz Bustos und Eida Fonseca Estrada. Stilistisch steht das Haus unter dem Einfluss des viktorianisch-karibischen Stils und weicht von der baulichen Umgebung der Stadt ab. Es hat einen Balkon und einen vorderen Korridor mit Holzverzierungen, dabei fällt die Petatillo-Technik auf.

    18. Haus Esperanza Castrillo Rovira

    Avenida 0, Calle 5

    Gemäß der mündlichen Überlieferung wurde das Haus zwischen 1840 und 1845 gebaut. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehörte es Adela Villalobos, jedoch verkaufte sie es aufgrund einer Reise 1938 an María Castrillo. Später ging es an ihren Sohn Rafael Castrillo und auf ihre Enkelin Esperanza Castrillo Rovira über. Über viele Jahre wurde ein Teil des Hauses für ein Geschäft genutzt. Es ist ein Bau im traditionellen Stil, erbaut aus Lehmziegel mit Ziegeldach und einem weitläufigen Grundstück. Es weist keine Deckenstruktur auf und als Eckhaus hat es eine Abschrägung. Der ursprüngliche Holzboden wurde von der Familie Castrillo durch Chiltepe (mit Zement vermischter Ziegelstein) ersetzt.

    19. Haus Familie Álvarez Berger

    Avenida 2, Calle 5

    1920 erwarben der Schneider Juan Berger Villegas und seine Ehefrau Victoria Castro Hernández ein weitläufiges Grundstück mit Obstbäumen. 1922 nahmen sie Leandro Girón als Baumeister unter Vertrag, um ein Wohnhaus mit Holzverstrebungen, Wänden aus Bahareque, Sonnentür und Tonziegeldach zu bauen. Die Türen, Fenster und Fußböden waren aus Holz. An der Vorderfront gab es eine Sonnentür, ein Element, das für die traditionellen guanacastekischen Häuser typisch war. 1960 wurde das Haus auf seinen Sohn Juan Berger Castro und Socorro (Nany) Garnier Fuentes übertragen und1988 an Lidieth Berger Garnier und ihren Mann Johnny Álvarez vererbt. Damit wurde das Haus zur Betonung der funktionellen und ästhetischen Werte, vor allem im inneren Bereich, restauriert. Jahre später wurden wegen des Gewichts und der dadurch bestehenden Gefahr die Dachziegeln entfernt und durch verzinkte Stahlplatten ersetzt.

  • AUSFLUG II

    1. Rodolfo Salazar Solórzano

    Avenida 1, Calle 9 + 11

    Rodolfo Salazar Solórzano (1908 – 1982), Sohn von Virgilio Salazar und Dulía Solórzano, Dichter, Schriftsteller, Pädagoge und liberianischer Politiker, war in der Gemeinde als “Don Fito” bekannt. Er wurde in der Escuela Normal de Heredia zum Lehrer ausgebildet und war als solcher in Sardinal, Liberia und Filadelfia tätig. 1930 heiratete er Luz Girón García. In den 40er Jahren besichtigte er Schulen in Carrillo und Santa Cruz, ab 1962 lehrte er im Instituto de Guanacaste. Er war ein großer Bewunderer der Schriften von Rubén Darío, war Gouverneur der Provinz Liberia und in der Amtszeit von Teodoro Picado (1944 – 1948) Abgeordneter der Republikanischen Partei. 1985 entstand zu seinen Ehren der Park Rodolfo Salazar Solórzano, zusammen mit der Ermita de la Agonia (Kapelle). Im Auftrag des Rotary-Clubs von Liberia wurde von Bildhauer Johnny García Clachar eine ein Meter hohe Betonstatue errichtet.

    2. Haus Las Luisas

    Avenida 0, Calle 11

    Das Haus wurde vermutlich 1906 gebaut und seine ersten Besitzer waren das nicaraguanische Ehepaar Ramón Martínez und María Martínez. Nach ihrem Tod ging das Haus an Maximiliano Alvarado und Mercedes Salazar Martínez über und wurde dann an Tochter Luisa Adela Alvarado Salazar vererbt. Bis 1992 wurde es stets an finanziell benachteiligte Familien vermietet. Nach dem Verkauf an den Kulturverein der Subregion Liberia wurde es im selben Jahr geräumt und 2000 restauriert. Es hat Wände aus Bahareque und ein Giebeldach aus Ziegeln. Der Innenbereich besteht aus zwei miteinander verbundenen Räumen, die Vorderseite weist zur Ermita de la Agonía hin und bildet eine harmonische Einheit.

    3. Haus Julio Leiva Muñoz

    Avenida 0, Calle 9

    Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Haus aus Bahareque und Holz gebaut. In den 30er Jahren gehörte es Luis Padilla, der im Haus einen Herrensalon führte. In den 50er Jahren war das Haus im Besitz des liberianischen Dichters Rodolfo Salazar Solórzano und seiner Frau Luz Girón García. Später wurde es an eine seiner Töchter Zeneida Salazar Girón, verheiratet mit Jorge Díaz Leal, und später an deren Söhne Francisco und Jorge Díaz Salazar vererbt. Letztere verkauften 2008 das Haus und den angrenzenden Besitz an Julio Leiva Muñoz. Es hat ein Ziegeldach über verzinkten Eisenplatten, Holzdecken, Betonboden und eine abgeschrägte Ecktüre.

    4. Ermita de Nuestro Señor de la Agonía

    Avenida 0, Calle 9 und 11

    1850 genehmigte die Regierung Baltasar Baldioceda Estrada, Gouverneur von Liberia, zur Spenden zum Bau der Kapelle zu sammeln. Es gibt zwei Versionen über den Erwerb des Grundstücks: Entweder spendete Baldioceda selbst oder Ocaria Centeno finanzierte den Bau. Der Lehmziegelbau wurde 1854 begonnen, wegen der Campaña Nacional von 1856/1857 unterbrochen und 1865 fertiggestellt. Am

    6. Januar 1866 fand die erste Messe statt. Das Lehmgebäude mit Ziegeldach und Fußboden aus Tonplatten spiegelt die koloniale Architektur und den neoklassischen Stil wieder.

    Über dem Portal ragen barocke Pilaster, aufgereihte ionische Säulen und griechische Balken hervor. Die Vorderseite weist Kelche und eine gotisch beeinflusste Fensterrose im Tympanon der Vorderseite auf. Im Inneren gibt es keine freiliegenden Bereiche, zwei Reihen mit sieben Holzsäulen auf Ziegelsteinfundament bilden die das zentrale Schiff. Der Altarraum besteht aus einer Holzbalustrade und einem antiken Taufbecken. Die Glocken und das Bildnis des Christus in Agonie (aus Nicaragua stammend) wurden von Baltasar Baldioceda gespendet. Seit 1882 ist die Kapelle das Zentrum für die Feierlichkeiten zur Pasada del Niño Dios am 24. Dezember. 2006 wurden die Kniebänke aus Holz restauriert, die über 100 Jahre alt sind. Die Kapelle wurde zu einem Museum für religiöse Kunst und stellt Skulpturen, Bilder, Stoffe und Möbel aus dem 19. Jahrhundert aus. Am 9. November 1999 wurde sie zum architektonischen Erbe erklärt.

    5. Haus Susana Rivera Rovira

    Avenida 1, Calle 9

    Das Haus aus Bahareque wurde vermutlich in den 20er Jahren von dem begabten Baumeister Ulpiano Sotela gebaut. Obwohl noch einige Details fehlten, kaufte es 1930 die Familie von Rafael Rivera Baldioceda und Rafaela Rovira Ruiz, die es später fertigstellten. Gegenwärtig gehört es deren Tochter Susana Rivera Rovira, einer pensionierten Zeichenlehrerin. Das Haus mit der Sonnentür hatte ursprünglich keine Decken und einen Erdboden. Im Laufe der Zeit wurde eine Decke eingezogen und der Boden zementiert. An den Innenwänden fallen die Verstrebungen aus Pochote auf, denen eine strukturelle Aufgabe zukommt.

    6. Haus der Familie Estrada Barrantes

    Avenida 1 und 3, Calle 7

    Félix Arburola und seine Frau Pilar Carranza bauten das Haus zu Beginn der 40er Jahre. Baumeister Ulpiano Sotela aus Bahareque war für Entwurf und Umsetzung verantwortlich. Das Haus mit seinen neoklassischen Elementen wird wegen seiner Zierleisten im Art-Noveau-Stil im oberen Teil der Türrahmen und der Fenster der Vorderseite auch „Puppenhaus“ bekannt. Der Besitz ging dann an die Familie von Evangelista Estrada Rivas und Argentina Barrantes Sibaja über. Später gab es hier ein Restaurant, ein Tanzstundenlokal, ein Fitnesscenter und nun eine protestantische Kirche.

    7. Antigua Comandancia de Plaza

    Avenida 1 und 3, Calle 2 und 4

    Die erste Kaserne der Stadt lag an dem Platz, wo heute die Banco de Costa Rica steht, jedoch erfüllte sie nicht die damals notwendigen Bedingungen. Der Bau der neuen Kaserne begann in der Amtszeit von Ricardo Jiménez Oreamuno (1932 – 1936) und wurde unter der Regierung von León Cortés Castro (1936 – 1940) beendet. Das Art-Decó-Design der Festung aus Stahlbeton geht auf den Architekten José María Barrantes Monge und die Bauleitung auf Ing. Max Effinger zurück. Sie wurde am 20. Januar 1940 eingeweiht und ist von Mauern umgeben, deren Hauptfassade nach Süden weist. Weitläufige Korridore formen ein „U“ und periphere Betonplatten führen zu den Ecktürmen. Außerdem gibt es Truppenschlafräume, Waffenkammern, Bäder, Zimmer für den Kommandanten, Büros, Bibliothek, Keller, öffentliches Gefängnis und einen Haupthof. Seit 2006 besteht das Projekt, sie in das zukünftige Museum Chorotega umzuwandeln. Sie wurde am 17. Dezember 1998 zum architektonischen Erbe erklärt.

    8. Öffentliche Bibliothek Francisco Mayorga Rivas

    Avenida 3, Calle 4

    1935 wurde die Öffentliche Bibliothek von Liberia unter Leitung von Secundino Fonseca Obando gegründet. Im Laufe der Jahre hatte die Einrichtung verschiedene Niederlassungen. Zu Beginn war eine der bedeutendsten Quellen, die für den Dokumentarbestand verantwortlich war, die Spende aus der Privatbibliothek von Francisco Mayorga. Am 15. September 1984 konnte schließlich, dank öffentlicher und privater finanziellen Unterstützung, das heutige Gebäude auf einem Grundstück eingeweiht werden, das der Lions Club und die Kommunalverwaltung Liberia an die Bildungsbehörde gespendet hatten. Das Gebäude wurde auf der Grundlage eines Entwurfs von Arch. Guillermo Navarro Mairena aus Betonblöcken gebaut.

    9. Francisco Mayorga Rivas

    Avenida 3, Calle 4

    Francisco Mayorga (1862 – 1940) wurde in San Marcos de Nicaragua geboren. Als Jugendlicher wanderete er mit seiner Familie nach Liberia aus. In San José machte er seinen Abschluss als Rechtsanwalt. Die Politik war eine seiner großen Leidenschaften. 1905 gründete er die politische Regionalbewegung “Unión Guanacasteca” und später die “Confraternidad Guanacasteca”. Er war in den Amtsperioden 1914 – 1917 und 1919 – 1920 Gouverneur, von 1920 – 1932 Kongressabgeordneter. Er förderte, verfasste und erließ Projekte, die der Entwicklung der Landwirtschaft, der Viehwirtschaft, der Bildung und den öffentlichen Arbeiten zugutekamen. Er förderte den Bau des ersten Stromwerks in Liberia, richtete die ersten Fabriken für Kerzen, Seife, Eis (alles in seinem Haus) und eine Kaffeemühle ein. Er kämpfte um das Frauenstimmrecht und gründete über die Spende vieler Bücher die Öffentliche Bibliothek von Liberia. Der Ehrenbürger von Liberia widmete sein Leben der Bildungsbehörde der Stadt. Ihm zu Ehren wurde im Garten der Öffentlichen Bibliothek Liberias von dem Künstler Johnny García Clachar eine 63 Zentimeter hohe plastische Büste aus Beton errichtet.

    10. Park Héctor Zúñiga Rovira

    Avenida 1 und 3, Calle 6 und 8

    Juni 1913 wurde Héctor Zúñiga Rovira in Liberia geboren. 1937 beendete er seine Ausbildung zum Agraringenieur, außerdem war er Musiker und Komponist von Liedern über seine Heimatstadt wie “Amor de temporada” und “El huellón de la carreta”. Aus diesem Grund verlieh ihm die Kommunalverwaltung von Liberia 1993 den Titel des “Ehrenbürgers von Guanacaste”. Das Grundstück spendete Francisco Mayor der Kommunalverwaltung von Liberia. In der Mitte des Grundstücks steht ein gewaltiger Guanacaste-Baum (enterolobium cyclocarpum ), dessen Alter auf bis zu 200 Jahren geschätzt wird. Seine Krone hat eine Breite von etwa 40 Metern und sein Stamm einen Umfang von fünf Metern.

 

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