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Historischer Spaziergang

durch Heredia

Historischer Spaziergang durch Heredia

Der Gründungsvorgang der späteren Stadt Heredia begann im Jahr 1706, als Emigrantengruppen aus Cartago zwischen Lagunilla und Barreal zur Unterstützung des Pfarrbezirks an dem Ort Alvirilla eine Kapelle erbauten. Später, 1714, wurde die Kapelle nach Norden verlegt, an einen von den Einheimischen Cubujuquí genannten Ort. 1734 wurde die Kapelle zum Pfarrbezirk erhoben und der Inmaculada Concepción (Unbefleckte Empfängnis) von Cubujuquí geweiht.

Im Jahr 1752 gründete Monseñor Pedro Agustín Morel de Santa Cruz, Bischof von Nicaragua und Costa Rica, die erste Schule in Cubujuquí unter der Leitung eines Priesters. Zu jener Zeit bestand das Dorf aus 24 Lehmziegelhäusern und 79 Strohhütten mit schätzungsweise 460 Einwohnern. Die Lehmziegelhäuser gehörten den Spaniern und die Strohhütten den Mestizen und Mulatten.

Der Name Heredia geht darauf zurück, dass den Bewohnern 1763 der Titel einer Kleinstadt durch den Präsidenten der Real Audiencia von Guatemala, Alonso Fernández de Heredia, verliehen wurde. Der beschloss umgehend, der neuen Kleinstadt seinen Nachnamen zu geben.

Im Jahr 1821, als Costa Rica unabhängig wurde, zählte die Kleinstadt Heredia etwa 2.000 Einwohner und nur drei Jahre später, am 11. November 1824, gewährte ihr der Staatschef Juan Mora Fernández den Stadttitel.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts weitete sich der Kaffeeanbau über weite Sektoren der Provinz von Heredia aus und trug zur Unterstützung der städtischen Bevölkerung und der Stadtentwicklung bei.

  • ERSTE WANDERUNG

    1. Pfarrkirche La Inmaculada Concepción

    Avenidas 0 und 2, Calle 0 und 1

    Im Jahr 1736 wird die Pfarrkirche La Inmaculada Concepción von Cubujuquí (alter Name der Stadt Heredia) gebaut, ursprünglich aus Stroh. 1797 begann man mit dem aus Bruchsteinen hergestellten Steinbau, mit breiten Wänden und erdbebensicheren Mauern, mit breiten Säulen im romanischen Stil, Stuckdecke, Marmorböden und dorischen Säulen. Das Gotteshaus besitzt einen mit Blattgold verkleideten Altar und Kandelaber aus demselben Metall, an seiner Vorderfront eine Skulptur des Heiligen Petrus, gefertigt vom Militärangehörigen, Architekten und heredianischen Bildhauer Fadrique Gutiérrez und 20 sehr schöne, in Frankreich gearbeitete Glasfenster. Weitläufige Gärten, ein Taufbecken und ein Pfarrsaal tragen zur Schönheit dieser Kirche bei.

    Am Nordturm wurde eine Uhr und am Südturm zwischen 1802 und 1908 vier Glocken angebracht. Ein Erbeben beschädigte 1851 einen Teil dieser Struktur, die vom deutschen Ingenieur Francisco Kurtze restauriert wurde. Der Stil ist romanisch und sie besitzt acht Strebepfeiler, die den Effekt der Erdstöße abschwächen. Das Kirchendach besteht aus Ziegeln.

    Zum Nationaldenkmal erklärt am 31. Mai 1973. Erbaut zwischen 1797 und 1841.

    2. Zentralpark Nicolás Ulloa Soto

    Avenida 0 und 2, Calle 0 und 2

    Der Park entstand als ein für koloniale Städte typischer Hauptplatz, wo an Markttagen Produkte verkauft und jedes Jahr die Volksfeste gefeiert wurden.

    1885 wurde anlässlich der Einweihung der Rohrleitung der Stadt Heredia der aus England importierte und aus drei Eisenplatten bestehende Springbrunnen installiert. 1885 entwarf der Ingenieur Manuel Dengo das Betonbecken und Eulalio González Céspedes und Nicolás Hernández übernahmen seinen Bau. 1905 fertigte der Handwerker Pablo Lépiz den ersten Holzpavillon, der 1939 abgerissen und 1940 durch einen anderen, vom Architekten José María Barrantes entworfenen Pavillon aus Stahlbeton ersetzt wurde. Am 8. Juli 1958 wurde der Park auf den Namen des heredianischen Wohltäters Nicolás Ulloa Soto getauft.

    Von historischem und kulturellem Interesse erklärt am 13. Oktober 1994.

    Monumente:

    Juan Rafael Chacón Solares

    Avenida 2, Calle 0

    Juan Rafael Chacón (1894 – 1982) begann mit der Bildhauerei als Junge in der Werkstatt von José Zamora. Dort erlernte er die Techniken der lateinamerikanischen figurativen Bilder. Im Jahr 1917 nahm er an der Ausstellung für Kunst, Industrie und Handel teil, wo er den damals bereits berühmten Juan Ramón Bonilla beeindruckte. Dank dessen Fürsprache erhielt er ein offizielles Stipendium, um nach Europa zu reisen. In Barcelona arbeitete er in der Werkstatt des Meisters José Arguyol. Er kehrte 1924 nach Costa Rica zurück und trat kurze Zeit später in die Werkstatt von Manuel Zúñiga ein, wo er Juan Manuel Sánchez und Francisco Zúñiga kennenlernte. Im Jahr 1946 erarbeitete er, zu Ehren seines verstorbenen Freundes Antonio Zelayaz, eine Büste aus Stein – ein Meilenstein in der costaricanischen Kunstgeschichte, weil die Monumente bis dahin aus Bronze waren. Im Jahr 1962 wurde ihm der Nationale Preis Aquileo J. Echeverría und 1971 der Preis Magón verliehen. Der Bildhauer Jorge Benavides Montero fertigte eine Büste zu seinem Gedächtnis an. Mit 53 Zentimetern Höhe wurde sie aus Stein gearbeitet und 1989 im Zentralpark eingeweiht.

    Aquileo J. Echeverría Zeledón

    Avenida 0, Calle 0

    Aquileo J. Echeverría (1866 – 1909) begann als Journalist zu arbeiten und ihm gelang die Veröffentlichung der ersten dichterischen Werke, Chroniken und Erzählungen in La República, im Comercio und in Costa Rica Ilustrada. In seinen Werken beschreibt er den Bauern am Ende des 19. Jahrhunderts und am Anfang des 20. Jahrhunderts mit Verschmitztheit, Humor, Schlichtheit und Spontaneität. In El Salvador arbeitete er mit Rubén Darío bei der Zeitung La Unión zusammen und zwischen 1903 und 1905 veröffentlichte er seinen ersten Versband “Romances y Concherías”. Für seine Arbeit zur Entwicklung der costaricanischen Literatur erklärte ihn der Kongress am 29. Oktober 1953 zum Benemérito de Las Letras Patrias (um die nationale Literatur Verdienter) und am 24. November 1961 schuf er den Preis Aquileo J. Echeverría, der jährlich einem literarischen Werk verliehen werden soll. Am 4. April 1937 wurde ein Gedenkmonolith eingeweiht. Aus Marmor und mit einer Höhe von 1,74 Metern wurde er in den Werkstätten der Brüder Portugués modelliert.

    Nicolás Ulloa Soto

    Liegt in den Avenidas 0 und 2, Calle 0 und 2

    Nicolás Ulloa (1799 – 1864), heredianischer Politiker, Geschäftsmann und Kaffeeplantagenbesitzer, war einer der Anführer, die den Krieg von Ochomogo im Jahr 1823 unterstützten, in dem sich die Städte von Cartago und Heredia mit San José und Alajuela eine Schlacht lieferten. Ebenso spielte er 1835 eine entscheidende Rolle im Krieg der Liga, als drei dieser Städte den Hauptstadtstatus von San José und die Regierung von Braulio Carrillo nicht anerkannten und Nicolás Ulloa zum Staatschef proklamierten. Der Übergriff hatte die Verbannung in die Berge (Montes del Aguacate), die Beschlagnahme seiner Güter und die Eintreibung der Kriegskosten zur Folge. Einige Zeit danach wurde er zum Abgeordneten für den Kongress ernannt. In Heredia zeichnete er sich als Förderer der kulturellen Entwicklung aus, unterstützte die Gründung der Schule von Pater Paul (Colegio del Padre Paul) und die erste Militärkapelle des Landes.

    Der Bildhauer Olger Villegas Cruz fertigte zu seinem Gedenken eine Büste. Mit einer Höhe von 69 Zentimetern wurde sie aus Bronze gefertigt und im Jahr 1999 im Zentralpark der Stadt eingeweiht.

    3. Schule República de Argentina

    Avenida 0, Calle 2

    Ein Werk der neoklassischen Architektur, entworfen von dem Ingenieur León Tessier unter Leitung von Joaquín Lizano, gebaut zwischen 1888 und 1895. Die Wände bestehen aus Ziegelmauerwerk, mit Binderschicht und Läuferschicht verbunden mit Mörtel aus Kalk und Sand. Es ist das erste in Heredia gebaute moderne Gebäude, das die Bildungsreform aus der Epoche von Don Mauro Fernández Acuña 1886 veranschaulicht.

    Hier wurde den Schülern der Pädagogischen Hochschule (Escuela Normal) von Heredia von 1915 bis 1938 Unterricht erteilt, wobei sie in eine angewandte Schule (Escuela de Aplicación) umgewandelt wurde, damit die zukünftigen Lehrer ihr Praktikum unter der Aufsicht von Tutoren durchführen konnten.

    1982 wurde sie, wegen niedriger Immatrikulationszahlen, zum Sitz der Regionalen Schulbehörde (Dirección Regional de Educación) von Heredia umgewandelt.

    Von historischem und architektonischem Interesse erklärt am 19. Mai 1987.

    4. Alte Streichholzfabrik

    Avenida 0, Calle 4

    In der Dekade von 1940 entschloss sich José Gamboa Alvarado, eine Streichholzfabrik in der Stadt Heredia aufzubauen. Deshalb errichtete er ein Gebäude aus Stahlbeton im Art Decó-Stil, das über ein Lager und Büros verfügte. Die bekanntesten Marken waren Águila und Campeón, die mit der Warenkennzeichnung auf blauem Papier in Holzkästchen gepackt wurden. Mitte der 60er Jahre wurde die Fabrik nahe dem gegenwärtigen Paseo de las Flores in ein weiträumigeres Gebäude verlegt und in den 80er Jahren ganz aufgelöst. Im alten Gebäude entstand das Sprachinstitut S.A. Richard Nixon, als Sekretariatsschule und 1995 wurde dort auch die Universität der Wissenschaften und der Kunst (Universidad de las Ciencias y el Arte) von Costa Rica eingerichtet.

    5. Schule Joaquín Lizano Gutiérrez

    Avenida 1, Calle 2

    Hier handelt es sich um einen Bau vom Ende des 19. Jahrhunderts aus der Zeit der Regierung von Rafael Iglesias Castro, erbaut aus Kalk und Feldstein mit Ziegel. Die großen Fenster haben einen leichten Rundbogen und sind vom Guillotine-Typ, ebenso die Abschlussverzierungen der Fassade. Von einer zentralen Position ausgehend, verfügt das Gebäude über eine symmetrische Aufteilung.

    Vorangetrieben von Mauro Fernández y Bernardo Soto, entstand diese Schule in Heredia als Produkt der Bildungsreform in der Dekade von 1880. Sie trägt den Namen von Don Joaquín Lizano Gutiérrez, einem berühmten heredianischen Politiker, der die Ämter des Gouverneurs, Senators, Finanzministers innehatte und dem während der Regierung des Generals Tomás Guardia vorübergehend die Präsidentschaft übertragen wurde.

    Von historisch-architektonischem Interesse erklärt am 28. Mai 1992.

    6. Haus Domingo González Pérez

    Avenida 1ª, Calle 2

    Das Haus wurde vor über hundertfünfzig Jahren erbaut und zeigt eine Struktur aus dicken Lehmziegel- und Baharequewänden, typisch für die Bautechniken und Materialien der Kolonialzeit. Das Gebäude besteht aus einem einzigen Stockwerk und besitzt wegen seines Alters weder Abstand zur Straßenlinie noch einen Bürgersteig.

    Die Mauern der Vorderfront sind aus Lehmziegel, die Fenster entsprechen dem Guillotine-Typ, die Böden sind aus Tonfliesen. Ursprünglich besaß das Haus ein Ziegeldach.

    Das Gebäude ist Teil einer urbanen Einheit von historischem Interesse, die das charakteristische Stadtviertel in der von der spanischen Politik für Stadtgründungen vorgegebenen Raumaufteilung bewahrt.

    Erklärt zum historisch-architektonischen Erbe von Costa Rica am 26. Januar 2000.

    7. Verwaltung, Post und Telegrafenamt.

    Avenida Central und 1ª, Calle Central

    Die Regierung von Ricardo Jiménez Oreamuno (1910 – 1914) ordnete an, das Land mit einigen öffentlichen, modernen und sicheren Gebäuden auszustatten. Deshalb unterzeichnete er im Jahr 1912 einen Vertrag mit der “Englischen Konstruktionsgesellschaft” (The English Construction Company), mit dem Auftrag für den Bau eines Gebäudes für die Stadt Heredia als Sitz für die Regierung, Post und Telegrafenamt.

    Der Bau begann im Mai 1914 und wurde im Juli 1915 fertiggestellt. Sein neoklassisch beeinflusstes Design geht auf den Architekten Wenceslao de la Guardia zurück, die Aufsicht führte der Ingenieur Manuel Benavides. Luis Rafael Flores war der erste Gouverneur, der die Einrichtungen in Anspruch nahm. Seit 2004 gehört das Gebäude der Kommunalverwaltung von Heredia.

    Zum historischen Erbe erklärt am 10. Mai 1982.

    8. Rathaus

    Avenida 0, Calle 0 und 2

    Das erste Gebäude des Gemeinderats aus Lehmziegel mit Dachziegeln befand sich in der Gegend, die gegenwärtig das Amphitheater und die Festung von Heredia einnehmen. Im Jahr 1790 wurde es abgerissen und stattdessen ein neues Gebäude errichtet, ausreichend groß und versehen mit einem vorderen Korridor mit Blick auf den Hauptplatz. Es bestand ebenfalls aus Lehmziegeln mit einem großen zentralen Innenhof und beherbergte außer den Büros einen Gefängnisbereich. Im Jahr 1870 wurde die Kommunalverwaltung wegen Platzbedarfs in ein Gebäude verlegt, das sich an der Nordseite der Kirche befand.

    Von 1908 bis 1940 diente dieses Gebäude ausschliesslich als Kaserne. Im Jahr 1940 wurde es umstrukturiert, um die erste Zweigstelle der Nationalbank der Stadt Heredia einzurichten. 1954 wurde es in den Kindergarten der Schule República Argentina umgewandelt und diente später als Kindergarten der Schule Rafael Moya. Unter der Verwaltung von Rodrigo Carazo Odio (1978 – 1982) wurde es umgestaltet zum Sitz der Kommunalverwaltung von Heredia. Gegenwärtig dient es als Polizeidienststelle und Veranstaltungssaal des Gemeinderats von Heredia.

    Neptun

    Avenida 0, Calle 0 und 2

    Im Jahr 1863 schuf Fadrique Gutiérrez, inspiriert durch den Vierströmebrunnen (Fuente de los Cuatro Ríos) von Gian Lorenzo Bernini in Rom, einen Gedenkbrunnen für die Wassertanks der Stadt Heredia, dessen zentrale Figur Neptun auf einem Pferd darstellte. Die aus Granit gefertigte Figur wurde von einer Gruppe von Nymphen begleitet. Die Skulpturengruppe wurde zerstört und lediglich der Neptun blieb bestehen. Gegenwärtig steht er in einem der Korridore des Gebäudes, das die Kommunalverwaltung von Heredia beherbergt.

    9. Die Festung

    Avenida Central, Calle Central

    Sie entstand im Jahr 1876 und wurde entworfen und erbaut vom Standortkommandanten der Stadt, Fadrique Gutiérrez (1844 – 1897), einem geschickten Zeichner und Bildhauer. Dieser 13 Meter hohe Bau in Form eines Turms ist ein Symbol der Stadt Heredia. Anfänglich sah das Projekt drei Türme vor, die jedoch niemals gebaut wurden.

    Aus Unkenntnis dachte man, dass Fadrique Gutiérrez die Schießscharten verkehrt herum gebaut hatte, aber sie wurden absichtlich so ausgerichtet, da in dieser Epoche die Kugeln aus Blei und nicht aus Stahl waren.

    Die Festung in neoklassischem Stil wurde bei zwei Gelegenheiten ausgebessert: 1967 und 1981, um sie auf dem zylinderförmigen Fundament besser zu stabilisieren. Sie besteht aus drei Stockwerken: das Erste hat ein quadratisches Fundament aus rohem Stein, Ziegelstein wurde lediglich zur Umrahmung der Schießscharten und der Türen benutzt. Der zweite Stock hat eine zylindrische Form und besteht aus Ziegelstein, er weist vier abwechselnd gesetzte Reihen von Schießscharten auf, aber in den Ecken gibt es größere Schießscharten. Das dritte, achteckige Stockwerk hat Dachfenster in Kleeblattform und in seinem oberen Teil befindet sich ein Balkon.

    Zum Nationaldenkmal erklärt am 2. November 1974 und im September 1992 wurde ihm der Titel “Symbol des Kantons von Heredia” verliehen.

    Fadrique Gutiérrez López (1841 – 1897)

    Avenida 0, Calle 0

    Eine vielseitige Persönlichkeit, Militärangehöriger, Schnitzer, Bildhauer, Maler und Designer, Erbauer von Gebäuden (unter anderem der Festung).

    Fast noch als Jugendlicher fertigte er die Skulpturen, die eines Tages den im nordöstlichen Sektor gelegenen Wassertank der Stadt (1865/1866) schmücken sollten. Von dort kommt auch der Neptun, der sich im Rathaus befindet. Er fertigte ebenso die Skulpturen von zwei Heiligen, die an den oberen Seiten der Fassade der Kirche El Carmen ins Auge fallen und andere, die sich an der Fassade der Pfarrkirche befanden und von denen nur der Heilige Petrus erhalten ist.

    Im Jahr 1884 wurde er Gouverneur von Alajuela und übernahm 1885 den Posten des Standortkommandanten. Nach dem Tod des Präsidenten und persönlichen Freundes Próspero Fernández 1885, übernahm der Lic. Bernardo Soto die Macht, den López durch einen Putsch zu stürzen versuchte.

    Für acht Jahre des Landes verwiesen, emigrierte er nach El Salvador, in dessen Regierung er wichtige Ämter ausübte. Er wurde 1888 begnadigt und kehrte ins Land zurück, wo er die letzten Jahre in Esparza lebte.

    Der Freiwillige

    Avenida 0, Calle 0

    Die Freiwilligenbewegung entstand 1864 durch die Gründung des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes. Die Freiwilligen wirken dort, wo Menschen leiden. Sie leben ein gesellschaftliches Modell vor, das von der Solidarität und Würde der Menschen geprägt ist. Jedes Jahr findet am 8. Mai der “Tag der Freiwilligen” (Weltrotkreuztag) statt, denn dieser Tag fällt zeitlich mit dem Geburtstag von Jean Henri Dunant (1828 – 1910) zusammen, dem Gründer der Institution. Der Bildhauer Guillermo Hernández fertigte eine Statue zu Ehren der Freiwilligen. Sie wurde in Bronze gearbeitet, ist 91 Zentimeter hoch und wurde im Jahr 1988 eingeweiht.

    10. Das Haus der Kultur von Heredia (Alfredo González Flores).

    Avenida 0, Calle 0

    Im Jahr 1792 erbaute Pedro Antonio Solares Berros, gebürtig aus Asturien in Spanien, das Haus aus Lehmziegel mit breitem, rechtwinkligen Korridor und Blick auf den Hauptplatz. Ende des 19. Jahrhunderts gelangte es in den Besitz von Domingo González Pérez, der es seinem Sohn Alfredo González Flores, dem einundzwanzigsten Präsidenten von Costa Rica (1914 – 1917) überließ, der es bis zu seinem Tod im Jahr 1962 bewohnte.

    Während der Regierung von Daniel Oduber Quirós wurde das Haus 1974 enteignet, renoviert und in das Haus der Kultur umgewandelt. Es zeigt einen Teil des historischen und kulturellen costaricanischen Erbes.

    Hier finden künstlerische Produktionen, Meditationstreffen, Diskussionsrunden und Fortbildungskurse statt. Es bietet Raum für Ausstellungen, Konzerte, Theaterstücke und Tanz und anderen künstlerischen und kreativen Aktivitäten.

    Zum Nationaldenkmal erklärt im Dezember 1974.

    11. Altes Haus von Nicolás Ulloa Soto

    Avenida 0, Calle 0 und 1

    Erklärt und integriert als historisch-architektonisches Erbe von Costa Rica am 13. November 2002.

    Die Mutter

    Avenida 0, Calle 1

    Der Bildhauer Miguel A. Brenes Paniagua fertigte eine Skulpturengruppe einer Mutter, die mit ausgebreiteten Armen die Ankunft ihres kleinen Sohnes erwartet. Sie wurde in Bronze gearbeitet, ist 1,46 Zentimeter hoch und wurde 1988 im alternativen Sitz der Kommunalverwaltung von Heredia eingeweiht.

    12. Lyzeum von Heredia

    Avenida Central, Calle 1ª und 3ª

    Ein altes, im Jahr 1882 erbautes Haus. Das 1870 unter der Leitung des Panamaer Dr. José Domingo de Obaldía gegründete Gymnasium von Heredia wurde aus Mangel an Mitteln geschlossen und 1875 unter dem Namen Colegio San Agustín wieder eröffnet. Diese Geschichte wiederholt sich mehrfach, bis die Regierung und die Kommunalverwaltung das alte, zweistöckige Haus erwerben.

    Im Jahr 1914 wurde ein neues Gebäude mit Wänden aus französischem Bahareque und einem Portal aus Stahlbeton nach dem Entwurf des Ingenieurs José Fabio Garnier Ugalde gebaut. Unter der Regierung von Alfredo González Flores schließt man ein Jahr später das Gymnasium und verlegt die Pädagogische Hochschule von Costa Rica dorthin, deren Aufgabe die Ausbildung von Lehrern sein sollte. Im Jahr 1951 wurde das Gymnasium von Heredia neu gegründet.

    Erklärt zum historisch-kulturellen Denkmal am 4. August 1977.

  • ZWEITE WANDERUNG

    1. Kirche Nuestra Señora de los Ángeles

    Avenida 8, Calle 6

    Zu Beginn der 50er Jahre organisierten sich die Bewohner in der Nachbarschaft und kauften das alte Gebäude, um es in eine katholische Kirche umzuwandeln.

    Im Jahr 1955 beendete man den Backsteinbau, ein vom Art Decó-Stil beeinflusster Entwurf des Architekten José María Barrantes Monge, der sich von der Kirche Notre Dame de Raincy in Paris des Architekten Augusto Perret inspirieren ließ.

    Im Jahr 1959 wurde der Turm fertiggestellt, 1964 verklinkerte man einen Teil mit dekorativem Backstein. Im Jahr 1960 wurde die Kirche unter dem Pfarrer Rafael Vargas Vargas in den Rang einer Pfarrkirche erhoben. Ferner beschloss Vargas, das Fassungsvermögen der Kirche nach Süden hin um etwa elf Meter zu erweitern und die Seitenwände um 1,50 Meter zu erhöhen. Barrantes war für die Arbeiten und den Entwurf der Kuppel aus Stahlbeton zuständig. Der Baumeister für diese Arbeiten war Domingo Borbón. Im Jahr 1963 spendeten Gonzalo Víquez und Lilliam Sánchez das Zedernholz für die Holzdecke. Im Jahr 1970 wurde am Turm eine Uhr mit dreiseitigem Ziffernblatt angebracht und zwei Glocken aus Deutschland, mit Namen Carlos Humberto Rodríguez Quirós und Nuestra Señora de los Ángeles (Unsere Liebe Frau von den Engeln). Im Jahr 1983 folgten der Steinaltar für das Taufbecken, eine Kapelle für den Allerheiligsten und bunte Glasfenster.

    2. Städtische Markthalle von Heredia

    Avenida 6 und 8, Calle 2 und 4.

    Im Jahr 1886 wurde der Vertrag mit Silas Wright Hastings zum Bau eines ständigen Marktes geschlossen. Die Bauarbeiten leitete Ingenieur Juan de Jongh (Holländer) geleitet und Joaquin Lizano Gutiérrez beaufsichtigte die Arbeiten. Die Halle wurde am 23. Juni 1889 eingeweiht.

    Anfänglich bestand das Bauwerk aus hohen und weiten, offenen Hallen, die aus einer Eisenstruktur bestanden und durch ein Dach aus galvanisiertem Blech geschützt waren. Im Jahr 1926 ließ es die Kommunalverwaltung abreißen und 1929 wurde das aktuelle Gebäude unter der Aufsicht des Gouverneurs Luis Flores errichtet.

    Die Brände von 1978 und 2003 beschädigten seine Struktur sehr stark und man war gezwungen drastische Umbauten durchzuführen.

    Erklärt zum historisch-architektonischen Erbe am 12. Juni 2003.

    3. Alte Eisenbahnstation

    Avenida 8 – 10, Calle Central und 2

    Die erste Lokomotive der Eisenbahn kam am 6. August 1872 in die Stadt. Auf Gesuch der Anwohner wurde sie drei Jahre später in das Stadtzentrum verlegt. Der Entwurf der neuen Eisenbahnstation geht auf den Ingenieur Luis Matamoros zurück, gebaut wurde sie vom Unternehmen des Architekten David Clark.

    1905 veränderte die Northern Railway Co., Konzessionärin der Eisenbahn, die ursprüngliche Struktur, indem sie zwei weitere Räume für Lagerbedarf hinzufügte.

    Die gegenwärtige Struktur weist typische architektonische Elemente vom Anfang des 20. Jahrhunderts auf, sie hat vier einfache Fassaden, Wände aus kleinen Brettern und Bruchstein mit einer aus Eisenpfeilern bestehenden Struktur, bedeckt mit verzinktem Eisen. Es gibt verschiedene Kammern mit vorderem Korridor und äußeren Vordächern.

    Erklärt und integriert zum historisch-architektonischen Erbe von Costa Rica am 16. September 2003.

    4. Schule Braulio Morales Cervantes

    Avenida 8, Calle 0

    Das Grundstück von der Größe eines Viertel Häuserblocks, auf dem das Schulzentrum gebaut wurde, spendete Braulio Morales Cervantes, ein wohlhabender Geschäftsmann, Kaffeeplantagenbesitzer und heredianischer Politiker, der außerdem wichtige Ämter zum Wohl der Stadt ausübte. Im Jahr 1876 erstand Morales das Grundstück von Pascual Solórzano Sancho. Das Gebäude wurde 1914 während der Verwaltung von Alfredo González Flores (1914 – 1917) von der Englischen Konstruktionsgesellschaft (The English Construction Company) gebaut, nach dem Entwurf des Architekten Wenceslao de la Guardia und unter der Aufsicht des Ing. Manuel Benavides. Die Schule entstand ursprünglich als eine Oberschule für Mädchen, aber in den 70er Jahren wurde sie zu einer gemischten Oberschule umgewandelt. 1952 wurde ein zweites Grundstück zur Erweiterung der Anlage erworben.

    5. Park Manuel María Gutiérrez

    Avenida 4, Calle 3

    In der Dekade von 1830 diente die Fläche als öffentlicher Platz vor der „Nuestra Senora de El Carmen“ geweihten Kapelle. Er wurde zum Verkauf von Produkten, zum Aufstellen von Podien bei Festtagen, für Stierkämpfe oder Zirkusvorstellungen genutzt. Ferner diente der kleine Platz zur Feier einiger religiöser Feste.

    Im Jahr 1924 investierte die Stadtverwaltung auf Initiative Braulio Morales die notwendigen Mittel zur Umwandlung des Platzes in einen Park. 1929 wurde der Park im Rahmen der Hundertjahrfeier seines Bestehens auf den Namen des Musikers Manuel María Gutiérrez getauft. Er weist einen zeitgenössischen, möglicherweise aus England (1878) importierten Brunnen aus Eisen auf, ähnlich dem im Zentralpark von Heredia.

    Manuel María Gutiérrez

    Avenida 4, Calle 3

    Manuel María Gutiérrez (1829 – 1887) diente in jungen Jahren als Pikkoloflötenspieler in der Militärkapelle von San José. Später wurde er als Musiker der Militärkapelle nach Heredia versetzt, bis er im Alter von nur 17 Jahren zum Direktor aufstieg.

    1852 wurde er Generaldirektor der Musikkapellen der Republik und in diesem Jahr komponierte er im Auftrag des Präsidenten der Republik, Juan Rafael Mora, die Musik der Nationalhymne. Außerdem organisierte Manuel María Gutiérrez alle Musikkapellen des Landes und hinterließ bedeutende Musikstücke wie El Palacio, einen wunderbaren Walzer, den er 1855 zur Einweihung des Nationalpalastes komponierte. Gutiérrez war bei einigen Schlachten der Nationalen Kampagne in den Jahren 1856/1857 dabei und komponierte in einer von ihnen den berühmten Marsch “Santa Rosa”. Der Bildhauer Juan Ramón Bonilla fertigte eine Büste zu seinem Gedenken. Sie wurde in Bronze von 70 Zentimetern Höhe gearbeitet und 1960 eingeweiht.

    6. Haus La Leitona

    Avenida 4 und 6, Calle 3

    Das alte Haus von Don Jenaro Leitón (bekannt als die “Leitona”) ist eines der wenigen zweistöckigen Wohnhäuser aus Bahareque im Viertel El Carmen. Es steht auf dem Grundstück, wo im Jahr 1820 die erste Carmen-Kirche erbaut wurde, die Anfang 1850 von einem Erdbeben zerstört wurde. Das Haus wurde 1866 von Pbr. Esteban Echeverri Ruiz (1877 – 1884 Pfarrer von El Carmen) neu gebaut.

    Fortlaufend wechselten die Besitzer und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es von Jenaro Leitón erworben; heute gehört es Adilia María Vargas Montero. Im zweiten Stock hat es fünf Balkone mit Geländern aus Gusseisen. Es weist eine große Eingangshalle mit Flur auf, der zum zentralen Innenhof führt.

    Erklärt und integriert zum historisch-architektonischen Erbe von Costa Rica am 8. März 2005.

    7. Kirche Nuestra Señora del Carmen

    Avenida 4, Calle 3

    Im Februar des Jahres 1823 forderte der Stadtpfarrer Don Joaquín Carrillo von der Kommunalverwaltung die nötige Unterstützung für die der María Santísima del Carmen geweihten Pfarrkirche. Im März 1851 zerstörte ein Erdbeben das vorhandene Gebäude vollständig. Der erste Stein des neuen Gebäudes wurde von Bischof Llorente y La Fuente gesetzt. Am 16. Juli 1874 konnte die Kirche eingeweiht werden. Der Bau wurde nach einem neoklassischen Entwurf unter Ingenieur Francisco Kurtze ausgeführt.

    Die gegenwärtige Kirche entstand mit einem ähnlichen Design wie die Vorige zwischen 1944 und 1945, nach einem Entwurf des Ingenieurs Samuel Sáenz Flores.

    An den beiden oberen Enden der Fassade wurden die Statuen der Heiligen Raimundo de Peñafort und San Simón Stock angebracht, Werke von Fadrique Gutiérrez (um 1873), als dieser Gouverneur und Stadtkommandant von Heredia war. Der zentrale Turm (hinter dem Atrium) weist eine hemisphärische Kuppel auf, an der die berühmte, von Francisco Flores 1899 gefertigte Uhr auffällt.

    Die Kirche hat drei Schiffe, unterteilt durch zylindrische und kannelierte Säulen, mit seitlichen Holzdecken und einem falschen Tonnengewölbe in der Mitte. Die Dächer und Mosaiken wurden aus England geliefert. Sie verfügt über eine aus Frankreich importierte Pfeifenorgel der Marke Cavaille Coll.

    8. Nationaluniversität

    Avenida 2, Calle 9

    Am 14. März 1973 wurde die Nationaluniversität unter dem Motto “notwendige Universität” während der Regierungszeit von José Figueres Ferrer (1970 – 1974) eingeweiht, dank der Bemühung seines Vorgängers Uladislao Gámez Solano, Minister für öffentliche Bildung. Sie entstand als pädagogische Universität, da sie das Erbe der alten pädagogischen Hochschule (Escuela Normal, 1914) von Costa Rica wieder aufnahm, die sich der Schullehrerausbildung widmete. Wie auch das Erbe der Schule für den höheren Schuldienst (Escuela Normal Superior, 1968), die der Ausbildung der Lehrer für höheren Schuldienst diente. Die in Liberia, San Ramón und Pérez Zeledón existierenden pädagogischen Hochschulen wurden Regionalsitze der neuen Universität. In ihrer Entstehungsphase führte die UNA unter Leitung ihres ersten Rektors, Pbr. Benjamín Núñez Vargas, ein neuartiges akademisches Modell ein, das auf der lateinamerikanischen Philosophie der “Notwendigen Universität” beruht.

 

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